Protestanten und Muslime streiten weiter über das Islam-Papier des evangelischen Kirchenrates
EKD. Bei einem Symposion der Evangelischen Kirche im Rheinland am Mittwoch ging es
erneut um die im November 2006 veröffentlichte Handreichung „Klarheit und gute Nachbarschaft“.
Die evangelische Kirche hatte darin deutlicher als in früheren Erklärungen die Unterschiede
zwischen Christentum und Islam benannt und kritische Anfragen an muslimische Verbände
gerichtet. Die Zweite Vorsitzende des „Netzwerk für muslimische Frauen“, Hamideh Mohaghegi
(Hannover), warf der EKD auf der Tagung vor, den Islam verzerrt darzustellen. Das
Papier erwecke den Eindruck, Muslime seien gegenüber Andersgläubigen nicht tolerant
und unterdrückten Frauen. Zwar gebe es Muslime, die diesem Bild entsprächen; man dürfe
es aber nicht verallgemeinern. Die Sprecherin räumte ein, dass im Islam Reformen notwendig
seien. Allerdings dürfe man von Muslimen nicht erwarten, dass sie dabei den von Christen
beschrittenen Weg der Aufklärung kopierten. (idea 31.08.2007 gs)