Vertreter der Plattform "Wir sind Kirche" sind enttäuscht, dass es beim Besuch
Benedikts XVI. keinen direkten Dialog mit dem Papst geben wird. Bei einer Pressekonferenz
in Wien kritisierte heute der Vorsitzende der "Plattform", Hans Peter Hurka, dass
es nicht möglich sei, mit den eigenen Anliegen direkt bei Papst Benedikt XVI. vorzusprechen.
Die Situation der Kirche "schreit förmlich nach Lösungen", so Hurka, der davor warnte,
"dass die Kirche gerade dabei ist, die unter 50-jährigen ganz zu verlieren". Fehlende
Mitbestimmung und der Priestermangel in der Kirche seien nur zwei dringliche Probleme,
die man ansprechen wolle. Das Motto des Papstbesuchs - "Auf Christus schauen"
- ist der "Plattform" zu wenig konkret. Hurka: "Wenn damit gemeint ist, wie Jesus
zu leben, dann sollte das auch gesagt und getan werden. Vorbeten allein ist zu wenig,
es geht um das Vorleben". Wallfahrten und Gebet seien gut, ohne Gespräch aber nur
eine halbe Sache. Einen kleinen Lichtblick sieht Hurka in einem Gespräch,
das Vertreter der "Plattform" vor einigen Wochen mit Nuntius Erzbischof Edmond Farhat
führen konnten. Der Nuntius habe seine Unterstützung versichert, damit es zu einem
substanziellen Gespräch kommt, berichtete Hurka: "Das ist zumindest ein kleiner Schritt
nach vorne". (kathpress 30.08.2007 mc)