2007-08-27 15:00:24

Kindersoldaten in Uganda – In den Krieg entführt, zum Morden gezwungen


RealAudioMP3 Kriege und bewaffnete Konflikte treffen heute mehr denn je Unschuldige. Rund 300.000 Kinder werden weltweit als Kindersoldaten zum Kämpfen und Töten gezwungen. Der Krieg im Norden Ugandas ist heute der längste ununterbrochene Bürgerkrieg Afrikas und einer der brutalsten. Immer noch werden dort Kinder zum Kämpfen und Töten gezwungen, sagt Jörg Novak vom katholischen Hilfswerk Missio, der gerade aus Uganda zurückgekehrt ist.
 
„Der ganze Norden Ugandas wird von einer terroristischen Rebellengruppe beherrscht. Die Lords Resistance Army entführt ganz gezielt Minderjährige und setzt sie für ihre Zwecke ein. Es sind Tausende, man spricht über den langen Zeitraum von einer Größendimension von ungefähr 20.000 Kindersoldaten.“

 
Ohne Hilfe von Außen gibt es keine Zukunft für die ehemaligen Kindersoldaten. Wenn es ihnen gelingt zu entkommen, leben sie in ständiger Angst vor erneuten Entführungen oder Vergeltung. Sie müssen auch damit fertig werden, von ihren Dörfern und Familien ausgeschlossen zu werden, die durch sie gelitten haben.

„Es gibt noch Ängste, es gibt Hass, es gibt Rachegefühle und da ist, glaube ich, die Botschaft einer Versöhnung eine ganz zentrale, die von der katholischen Kirche vermittelt wird, um Versöhnung und Frieden zu schaffen. Es gibt wirklich Fälle, wo ehemalige Kindersoldaten, die zu den Großeltern zurückkamen – die Eltern waren inzwischen gestorben – und die dann gesagt haben ‚Wir wollen diese Mörder nicht“ und haben sie als Enkelkinder verstoßen. Wenn man sich vorstellt, nach dem Motto 'Schwerter zu Flugscharen', diese KInder wurden zum Töten gezwungen und jetzt, durch die Hilfe der katholischen Kirche und durch Missio sollen sie wieder in ein normales Leben zurückkehren. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe. Da spielt die katholische Kirche, gerade in Norduganda, eine wichtige Rolle“

 
(rv 27.08.2007 jh)








All the contents on this site are copyrighted ©.