2007-08-27 16:02:28

Kanada: Bischöfe fordern mehr Gerechtigkeit


RealAudioMP3 Die Staatschefs von Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko haben sich vergangene Woche in im malerischen Montebello in Kanada getroffen. Das Gipfeltreffen der Staatsmänner fand im Rahmen der so genannten Partnerschaft für Sicherheit und Wohlstand (security and prosperity) statt. Globalisierungsgegner kritisierten dieses Treffen, da es ihrer Meinung nach, einzig um die wirtschaftlichen Interessen der USA ginge. Auch die katholische Kirche in Kanada zeigte sich skeptisch: Die kanadische Bischofskonferenz hatte den Teilnehmern dieses Treffens einen Brief geschrieben.
Unter dem Druck des zunehmenden globalen Wettbewerbs wollen die USA, Kanada und Mexiko wirtschaftlich enger zusammenrücken. Das kündigten die Regierungschefs der drei Länder am vergangenen Dienstag im kanadischen Montebello an. Der Ort befindet sich in der Diözese Gatineau. Seit einigen Jahren treffen sich die Staatschefs der USA, Mexiko und Kanada regelmäßig. Bei den Dreier-Treffen geht es vor allem um wirtschaftliche Fragen. Für den Erzbischof von Gatineau, Roger Ebacher, sollten aber vielmehr die Bekämpfung der Armut und der sozialen Ungerechtigkeiten Priorität haben. Deshalb hat die bischöfliche Kommission Kanadas für Gerechtigkeit und Frieden einen Brief an die Teilnehmer des Gipfeltreffens gerichtet.

„Der Brief möchte einerseits den Regierungen unsere Unterstützung zusichern. Wir sollten die Integration der Menschen in diesem Erdteil nicht vergessen. Bei den bisherigen Treffen wurde nicht viel dafür getant. Andererseits möchten wir auch auf die demokratischen Defizite solcher Treffen hinweisen. Hier in Montebello waren nur Bush, Calderon und Harper. Das sind aber nur die wirtschaftlichen Akteure.“

Auch Bushs Lieblingsthema stand im Mittelpunkt der Gespräche: Die internationale Sicherheit sei weiterhin vom islamischen Terrorismus gefährdet, sagte Bush. Die kanadischen Bischöfe verurteilten in ihrem Brief jegliche Art von Gewalt und unterstützen die internationalen Abkommen im Bereich Sicherheit.

„Aber diese Art von Sicherheit kann auch Schwierigkeiten verursachen. Das kann zu Problemen im Bereich Einwanderung oder Flüchtlinge führen. Das betrifft vor allem arme Menschen. Wir Bischöfe haben auch andere Problemfeldern aufgezeigt wie den Landbesitz oder den Zugang zu Medikamenten. Das ist für den ärmeren Bevölkerungsteil bei uns wichtig. Und da ist es meiner Meinung nach nicht richtig, wenn man nur von den wirtschaftlichen Aspekten spricht.“

Neben den wirtschaftlichen und sozialen Aspekten weist Erzbischof Ebacher darauf hin, dass in Nordamerika verschiedene Völker leben. Beim Zusammenleben ist die Respektierung der Menschenrechte wichtig, so Erzbischof Ebacher. Dazu gehört auch die Religionsfreiheit.

„Nun, es ist fundamental, dass auch alle anderen Menschenrechte wie die kulturellen Rechte oder die Rechte in der Arbeitswelt berücksichtigt werden. Nicht zu vergessen sind auch die Rechte der autochthonen Bevölkerungen. Wir vergessen das oft. Das sind wichtige Völker hier in Nordamerika. Das gilt sowohl in Kanada wie in Mexiko oder den Vereinigten Staaten. Diese Menschen müssen wir besonders respektieren. Das scheint mir sehr wichtig zu sein.“

(rv 27.08.2007 mg)








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