2007-08-26 14:47:45

Vatikan: Der Papst reist mit kleinem Gefolge nach Österreich


Mit kleinem Gefolge reist Papst Benedikt XVI. nach Österreich. Die offizielle Begleitung des Papstes umfaßt gezählte 26 Personen - vom Kardinalstaatssekretär über Zeremonienmeister, Leibarzt und Leibwächter bis zum TV-Techniker. Ein eingespieltes Team. Einige sind zum ersten Mal dabei, für manchen ist es aber auch ein Abschiedsgeschenk.

Angeführt wird das Gefolge traditionell vom Kardinal-Staatssekretär. Seit genau einem Jahr hat Tarcisio Bertone diese Position inne. Schon in der Glaubenskongregation war der hochgewachsene und fußballbegeisterte Piemontese der engste Mitarbeiter von Kardinal Joseph Ratzinger. Er hält auch unterwegs den Kontakt zur römischen Zentrale und nimmt für den Papst zusätzliche Gesprächstermine wahr.

Eine Premiere ist die Papstbegleitung für den neuen Substituten im Staatssekratariat, Erzbischof Fernando Filoni. Seit Anfang Juni leitet der Spitzendiplomat, der 2003 im Irak-Krieg als einziger Botschafter in Bagdad auf Posten blieb, als vatikanische "Nummer drei" die Erste Sektion des Staatssekretariats. Unterstützt wird er vom Leiter der zuständigen Sprachabteilung, Prälat Christoph Kühn, der seit 2002 die Belange der deutschsprachigen Länder behandelt.

Zu den Urgesteinen des Reiseteams zählt Erzbischof Piero Marini. Schon 1987 wurde er zum Zeremoniär des Papstes ernannt. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Giulio Viviani ist er immer schon Stunden vor den Gottesdiensten an Ort und Stelle, präpariert Messgewänder, überprüft Texte und Geräte. Bei den Messen sieht man ihn stets rechts hinter dem Papst.

Bei allen nichtliturgischen Terminen lässt sich der Papst dagegen von seinen Privatsekretären assistieren. Seit dem Dienstantritt von Benedikt XVI. ist das Prälat Georg Gänswein, der nicht nur in Italien bekannt und gefragt ist wie ein Popstar ("Don Giorgio"). Zum letzten Mal gehört dagegen der zweite Sekretär zum Papstgefolge, der Ukrainer Mieczyslaw Mokrzycki. Er wurde Mitte Juli zum lateinischen Erzbischof-Koadjutor von Lemberg (Lwiw) ernannt. Ebenfalls zum letzten Mal gehört der Chefredakteur des "Osservatore Romano", Prof. Mario Agnes, zum Gefolge. In den nächsten Wochen soll Prof. Giovanni Maria Vian neuer Chefredakteur des offiziösen Vatikanblattes werden.

Trotz seiner 80 Jahre ist Renato Buzzonetti weiterhin der päpstliche Leibarzt mit Stammplatz im Papstgefolge, unterstützt vom Arzt Patrizio Polisca. Bei den späten Reisen von Johannes Paul II. sah man den diskreten Mediziner meist mit besorgter Miene in der ersten Bankreihe. Unter Benedikt XVI. reist er mit leichterem Gepäck.

Ganz neu im Amt ist der neue Vatikan-Fotograf Francesco Sforza, der seinem Chef Arturo Mari vor wenigen Wochen nachgefolgt ist. Weiter gehört zum Gefolge der Direktor des vatikanischen Presseamtes, P. Federico Lombardi SJ, Ansprechpartner für die 70 mitreisenden Journalisten, aber auch erste Auskunftsinstanz für alle übrigen Medienvertreter. Für die Sicherheit sorgen fünf vatikanische Gendarmen unter Leitung von Domenico Giani sowie zwei Offiziere der Schweizergarde. Dass die Papstreise organisatorisch klappt, ist immer wesentlich "Reisemarschall" Alberto Gasbarri zu verdanken. Er hat mit den örtlichen Planern vorab Plätze inspiziert, Transportmittel
ausgewählt, Fahrtrouten ausgetüftelt, Sicherheitsfragen geklärt und Zuständigkeiten klargestellt. Souverän und mit weniger Selbstdarstellung als mancher Vorgänger überwacht er an Ort und Stelle die Umsetzung - bereit zur raschen Improvisation, wenn es doch noch Überraschungen gibt.

(kathpress 26.08.2007 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.