2007-08-26 15:27:37

Simbabwe: Prozess gegen Mugabe-kritischen Erzbischof hat begonnen


Das Verfahren gegen den regierungskritischen Erzbischof Pius Ncube wegen angeblichen
Ehebruchs begonnen. Wie afrikanische Medien am Wochenende berichteten, forderten die Anwälte des katholischen Erzbischofs vor Gericht genaue Beweise. Die Anklage müsse präzise Daten und Orte benennen.
Der Erzbischof von Bulawayo ist einer der mutigsten und prominentesten Kritiker von Präsident Robert Mugabe. Der Mann einer ehemaligen Sekretärin des Bistums wirft ihm vor, mit seiner Frau geschlafen und damit den Zölibat gebrochen zu haben. Er fordert eine Entschädigung von 160.000 US-Dollar. Ncube weist die Vorwürfe zurück. Beobachter sprechen von einer gezielten Intrige, um den Gegner des Mugabe-Regimes zu diskreditieren. Im Juli hatte die staatliche Presse ein undeutliches Foto veröffentlicht, das
angeblich den nackten Erzbischof mit einer Frau zeigt.
Unterdessen berichtete die Zeitung „Zimbabwe Independent“ von einer Medien-Kampagne des Geheimdienstes CIO und staatlicher Medien gegen den Erzbischof. So sei Ncube mit der Übergabe der Anklageschrift in der St.-Mary-Kathedrale überrascht worden. Dorthin habe der Geheimdienst auch eine große Zahl Journalisten und Fotografen staatlicher Medien geschickt.
Zudem berichtet die Zeitung, dass der Erzbischof noch vor Bekanntwerden der Vorwürfe von einem südafrikanischen Sender zu einem Interview zur Situation in Simbabwe gebeten worden sei. Die Antworten seien dann anschließend mit Fragen zu der angeblichen Sex-Affäre gemischt und inhaltlich manipuliert worden.
(kna 26.07.2007 mc)








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