2007-08-25 12:40:31

D: Bischof zu Fall Mügeln, "zum Weinen"


RealAudioMP3 Nach der Hetzjagd auf acht Inder im sächsischen Mügeln ist die Debatte um ein Verbot der rechtsextremen NPD wieder aufgeflammt. Der EU-Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit, Franco Frattini, hat sich dafür ausgesprochen. Deutschland sei bei rechtsextremer Gewalt eines von fünf Problemländern der EU, sagte Frattini. Unterdessen fragen sich deutsche Kirchenvertreter nach den tieferen Ursachen für rechte Parolen und Ausländerhass. Gerade der Osten habe damit zu kämpfen, dass die christliche Botschaft die Menschen nicht mehr erreiche, sagte der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Friedrich Reinelt, dem Kölner Domradio. Und: "Hier muss der Westen helfen."
„Die Menschen haben vergessen, dass in erste Linie die Würde des anderen gilt. Dieser christliche Grundwert muss der jungen Generation wieder ins Herz geschrieben werden. Es ist zum Weinen, wenn man sieht, wie Menschen mit Menschen umgehen. Das ist das bedrohliche Signal aus Mügeln.“
Die überwiegende Mehrzahl der Menschen im Osten der Bundesrepublik seien keineswegs ausländerfeindlich. Das Miteinander, betont Bischof Reinelt, stimmt in den meisten Fällen.
„Aber die extremen Typen müssen beheimatet werden, und wenn wir das nicht tun, dann tun es die Radikalen. Und das hat seinen tragischen Einfluss. Wichtig scheint mir, dass man endlich erkennt, dass für die Jugend tatsächlich was hergegeben werden muss. Materieller Wohlstand reicht nicht aus, man braucht eine neue Freundschaft unter den Menschen.“
Gerade auch die Kirche ist hier gefordert, sagt der Bischof von Dresden-Meißen.
„Wir brauchen eine Stimme, die ganz Deutschland erreicht. Hier leben diejenigen, die nichts mehr von Heiliger Schrift und christlichen Werten verstehen, und da muss der Westen dem Osten helfen.“
(domradio, 25.08.2007 gs)








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