Die stärksten Regenfälle
seit Menschengedenken haben zu katastrophalen Verhältnissen im Sudan geführt. Etwa
7000 Häuser, vor allem in Bereich um Karthoum, sind zerstört wurden, 90 Menschen kamen
ums Leben, viele wurden schwer verletzt. Die Zahl von Malaria- und Cholerafällen nimmt
stark zu. Die Europäische Union hat als Soforthilfe für die Überschwemmungsopfer zwei
Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Doch die Hilfslieferungen kommen nur sehr schleppend
im Sudan an, bestätigt der frühere deutsche Bundesinnenminister Gerhart Baum, der
sich seit langem im krisengeschüttelten Sudan engagiert:
„Das ist einmal
wegen der geographischen Beschaffenheit sehr schwierig. Das Land ist riesengroß, Es
hat die Größe Frankreichs - und es bedarf einer wirklich sehr intensiven Logistik,
um an die einzelnen Orte überhaupt heran zukommen.“
Die Versorgungslage
der notleidenden Menschen in der Region um Darfur hat sich weiter verschlechtert.
Baum ist der Auffassung, dass dies auch an der sudanesischen Regierung liegt:
„Sie
behindert Hilfslieferungen in bürokratischer Weise und auch politischer Absicht. Sie
hat in den letzten Jahren kein Interesse gehabt, dass Hilfslieferungen unkompliziert
die Menschen in den Lagern in Darfur erreichen. Man sollte das jetzige Unglück zum
Anlass nehmen, der Regierung zu sagen, sie müsse alles tun, um humanitäre Hilfe so
schnell wie möglich an die Bedürftigen herankommen zu lassen.“