Ein neuer Streit zwischen Staat und Kirche in Polen um den schulischen Religionsunterricht
ist offenbar beigelegt. Das Erziehungsministerium in Warschau zog am Samstagabend
die Pläne des neuen Bildungsministers Ryszard Leguta wieder zurück, den Religionsunterricht
aus dem Schulzeugnis zu streichen. Das Vorhaben hatten mehrere Bischöfe heftig kritisiert.
Mit Blick auf das kommende Schuljahr heißt es jetzt aus dem Ministerium: „Die Regierung
hält sich an die Beschlüsse der gemeinsamen kirchlich-staatlichen Kommission, daher
wird das Fach Religion auf dem Schulzeugnis benotet.“ In Polen wurde der Religionsunterricht
1990 eingeführt. Immer wieder sorgte dieses Fach für Konflikte zwischen Kirche und
Regierung. So kämpften die Bischöfe jahrelang dafür, diesen Unterricht als Pflichtfach
anzuerkennen und zu benoten. gegenwärtig können Polens Schüler diesen Unterricht als
freiwilliges Zusatzfach belegen. Sie haben dabei die Wahl zwischen einem katholischen
Religionsunterricht, einem Ethikunterricht oder einer Freistunde. Rund 90 Prozent
der Schüler entscheiden sich für den Religionsunterricht. (kna 19.08.2007 mc)