Der ägyptische christliche Arzt Mamduh Fahmy, dem die saudischen Behörden vor zwei
Jahren die Ausreise aus dem Königreich verweigert hatten, konnte jetzt nach Kairo
heimkehren. Dies berichtet die katholische Nachrichtenagentur "AsiaNews". Fahmy hatte
2004 eine Berufung als Chirurg an ein großes Krankenhaus in der saudischen Hauptstadt
Riad angenommen. Wegen seiner christlichen Überzeugung wurde er von muslimischen Kollegen
gemobbt. Die Krankenhausleitung legte ihm mehrmals nahe, im Beisein von zwei Zeugen
die Shahada – das islamische Glaubensbekenntnis - zu sprechen. Im Jahr 2005 führten
Religionspolizisten eine Hausdurchsuchung bei Fahmy durch. Er wurde unter dem Vorwurf
festgenommen, er sei ein "christlicher Missionar" und konsumiere Alkohol. Die Religionspolizei
ist der Exekutiv-Arm des staatlichen "Komitees für die Förderung der Tugend und die
Vorbeugung des Lasters". Solche Komitees existieren in allen Staaten, in denen das
islamische kanonische Recht der Sharia gilt. In Saudi-Arabien ist überdies - nach
Auffassung der dort verbreiteten wahabitischen Theologie - wegen der Präsenz der heiligen
Stätten Mekka und Medina der gesamte Boden des Königreichs als "haram" zu betrachten,
auf dem keine andere Religion als der Islam praktiziert werden dürfe. Daher ist die
Einreise christlicher Bischöfe und Priester ausdrücklich verboten. Nach Saudi-Arabien
dürfen keine Bibeln, Ikonen, Kreuze, Rosenkränze oder sonstigen christlichen Andachtsgegenstände
eingeführt werden. (kap 17.08.2007 mc)