Afghanistan: Trauerfeier für ermordete Polizisten in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul findet heute eine Trauerfeier für die drei deutschen
Polizisten statt, die am Mittwoch bei einem Anschlag ums Leben kamen. Die Beamten
waren mit ihrem Fahrzeug auf eine Mine gefahren. Der Tod der Männer hat vielen Deutschen
erst klar gemacht, dass am Hindukusch nicht nur Soldaten der Bundeswehr im Einsatz
sind. Wir haben mit Weihbischof Hans-Jochen Jaschke gesprochen, der für die Seelsorge
in der Bundespolizei zuständig ist:
„Wir nehmen Teil am Schmerz der Menschen,
besonders der nahen Angehörigen. Die Beamten kommen ja aus jungen Familien, junge
Leute, die das Leben noch vor sich hatten. Wir teilen die Empörung der Allgemeinheit
über dieses Verbrechen. In der ökumenisch gestalteten Trauerfeier im Berliner Dom
am Samstag wollen wir für die Betroffenen beten, für ihre Familie, für die Angehörigen,
aber auch ganz besonders für die Opfer, und als Christenmenschen das Zeichen setzen,
dass wir darauf vertrauen, dass Gott die Opfer für immer bei sich aufnimmt.“
Auch
die Beamten der Bundespolizei brauchen die Solidarität der Menschen in der Heimat,
sagt Jaschke:
„Die deutsche Bevölkerung muss hinter ihnen stehen. Die Beamten
müssen wissen, wir stehen hier für Ordnung, für den Versuch, Frieden zu schaffen und
das Chaos zu bannen, und wir sind hier mit einem ganz klaren Auftrag unserer Regierung.“
Die
Deutschen wollen in Afghanistan nur helfen, umso schwieriger ist es für viele, die
Gewalttätigkeiten zu verstehen:
„Man soll als Christ schon versuchen, den
Gegner zu respektieren. Aber die Taliban sind nicht irgendwelche Gegner, sondern sie
versuchen, das Land zu destabilisieren und nur Chaos anzurichten. Ich kann schon verstehen,
dass Beamte, die dort ihren Schweren dienst tun und ihr Leben einsetzen, kaum Verständnis
für so etwas haben können.“
Die Leichen der drei Beamten sollen heute nach
Deutschland überführt werden.