In der Volksrepublik kommt es bei der Umsetzung des verfassungsmäßigen Rechts auf
Glaubensfreiheit immer noch zu Problemen. Das hat jetzt der Vizepräsident der chinesischen
Religionsbehörde, Wang Zuo An (Peking), im Gespräch mit dem bayerischen evangelischen
Landesbischof Johannes Friedrich und der bayerischen Synodalpräsidentin Heidi Schülke
eingeräumt. In dem zweistündigen Gedankenaustausch sagte Wang, die chinesische Regierung
habe ihre Einstellung gegenüber der Religion verändert. Vor zwanzig Jahren habe man
sie ausschließlich negativ betrachtet, heute sei man dagegen von ihren positiven Seiten
überzeugt. So profitiere die Gesellschaft im sozialen Bereich von religiösen Aktivitäten.
Außerdem könne der Glaube zu einer realistischen Sicht der Welt und zu einer „inneren
Harmonie“ verhelfen. Friedrich lobte die zunehmenden Freiheiten für die staatlich
registrierten protestantischen Kirchen in China. Auch sei es erfreulich, dass Bibeln
inzwischen für jedermann zugänglich seien. Von Religionsfreiheit, wie sie in westlichen
Ländern üblich sei, könne man allerdings noch nicht sprechen. (idea 16.08.2007
gs)