Maria Himmelfahrt
– ein altes und volkstümliches Fest, das an das besondere Schicksal Mariens erinnert.
Zwar wurde erst 1950 das Dogma der „Aufnahme Mariens in den Himmel“ feierlich von
Pius XII. verkündet – doch schon in den allerersten Jahrhunderten reifte die Erkenntnis
dieser Glaubenswahrheit heran. Über die Bedeutung des Festes hat mit dem Kurienbischof
Karl Josef Romer vom päpstlichen Familienrat gesprochen:
Exzellenz, viele
wissen gar nicht mehr, was das Fest „Maria Himmelfahrt“ eigentlich bedeutet:
„Ich
denke, dass für unendlich viele katholische Gläubigen in Deutschland und in deutschsprachigen
Ländern dieser Tag, auch wenn er äußerlich nicht so gefeiert wird wie früher, ein
Tag mit einer großen Bedeutung ist. Wenn einer sagt „Für mich bedeutet das nichts“,
dann müsste man ihn fragen, wie eigentlich sein Glaube dasteht.“
Es handelt
sich ja um ein Marienfest. Was ist das besondere an ihr?
„Da die Bibel
sagt, die Heilige Schrift sagt es, dass Maria voll der Gnade ist, dass also der Satan
nichts an ihr verdorben hat, keine Sünde sie berührt hat, dass sie voll der Gnade
ist, weil sie Mutter unseres Erlösers werden sollte, deshalb hat die Kirche seit den
ersten Jahrhunderten fest darauf vertraut, geglaubt, dass mit ihrem Tode, mit ihrem
Übergang in die Ewigkeit, das Leben eben nicht ausgelöscht wurde. Dass sie nicht in
das Nichts fiel, in ein Vakuum. Nein, Gott ist kein Vakuum. Gott ist der Herr, der
Angebetete, der Geliebte der uns liebt.“
Und was heißt das für die Menschen
konkret?
„Das ist im Grunde nichts anderes als die Radikalität unseres Glaubens
an Jesus Christus. Die Kirche feiert an diesem Tag eigentlich zwei Dinge. Erstens
die Radikalität der Erlösung durch Jesus Christus. Das ist ein Faktum, das ist keine
Theorie, auch keine Theologie. Und so ist am Mensch diese Erlösung Wirklichkeit. Wer
stirbt, hat das Leben nicht verloren, auch der Tod wird ihn nicht zerstören, er wird
uns verwandeln und wir werden teilhaben an der Herrlichkeit Gottes. An Maria der Gnaden
wurde das schon erfüllt, wir sind auf dem Weg. So ist diese Feier eben zweitens ein
Motiv großer Hoffnung. Ich freue mich, wenn ich das ganz bescheidene, uralte Gebet
der Kirche spreche „Gegrüßet seiest du Maria“ und „Heilige Maria Mutter Gottes, bitte
für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes“. Dann musste Sie in uns leben,
so lebt es auch in mir: Eine tiefe Hoffnung, wie an ihr die Herrlichkeit Jesu, der
Sieg über Tod und Sünde schon vollendet ist, so wird Gott auch in mir siegen, über
meinen Tod und über all meine Sünde. Maria, in die Herrlichkeit des Himmels erhoben,
ist dort oben bei ihrem göttlichen Sohne. Sie möge für uns alle eintreten.“