Papst Benedikt XVI.
hat in einer Grußbotschaft die rund 3.000 Teilnehmer der Internationalen Jugendwallfahrt
in Mariazell ermutigt, Christus nachzufolgen. In dieser Botschaft, die der Wiener
Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn beim Eröffnungsfest der Wallfahrt am Sonntagabend
verlas, schreibt der Papst an die jungen Pilger:
"Ich wünsche euch, dass
ihr Jesus Christus während dieser Tage im Gebet, in der heiligen Liturgie,
die ihr in sichtbarer Einheit mit der ganzen Kirche feiert, und bei euren verschiedenen
Treffen begegnen werdet, und dass in ihm eure Freundschaft untereinander wachse".
Wenn so viele junge Menschen nach Mariazell kommen, um dort Christus in
den Sakramenten zu begegnen, dann sei das ein Zeichen dafür, dass trotz der "materiellen
Sättigung" die Sehnsucht nach dem Ewigen auch heute aktuell "und die Kirche in Europa
lebendig ist", so der Papst weiter.
Benedikt XVI. erinnert daran, dass Mariazell
vor 850 Jahren von Mönchen des Ordens der Benediktiner gegründet wurde. Der Geist
des Gebetes und der Gemeinschaft, für den der Name des Gründers des Benediktinerordens
steht, habe Europa tief geprägt. Bis heute seien benediktinische Klöster Zentren der
Liturgie, der Gastfreundschaft und der Bildung im ganzen Kontinent. Auch in Mariazell
sei dieser Geist erlebbar.
"Jugend-Bischof" Franz Lackner und der Superior
von Mariazell, P. Karl Schauer, unterstrichen ebenfalls die europäische Dimension
des steirischen Wallfahrtsortes. In Mariazell würden alle europäischen Sprachen gesprochen.
Die Sprache des Glaubens verbinde aber alle Menschen, so P. Schauer: „Was
heute geschieht und diese Tage durch euch geschieht, ist die Realität von Mariazell.
Dort wo sich Menschen, vor allem junge Menschen aus verschiedenen Ländern Europas
treffen, dort ist Mariazell wirklich geworden.“
Bischof Lackner sprach
den jungen Pilgern Mut zu, die Kirche zu gestalten. Es sei ihre Aufgabe, so der Bischof,
der Kirche ein jugendliches, offenes, fröhliches und mutvoll glaubendes Antlitz zu
verleihen.
Zu einem Gutteil wird es aber bei euch, liebe junge Freunde
liegen, der Kirche, wie es der Heilige Vater einmal treffend formuliert, ihr jugendliches
Antlitz zu geben. Es ist dies ein Antlitz, das nichts von Fadigkeit und Abgeklärtheit
in sich trägt, sondern fragend offen, überraschend fröhlich und mutvoll gläubig ist.“
Kardinal
Schönborn segnete heute in Mariazell einen "Ort der Erinnerung an Kardinal Franz König".
Dieser Ort befindet sich in der Ägidiuskapelle der Wallfahrtsbasilika; es handelt
sich um fünf Glaskuben, in die Gegenstände eingelassen sind, die auf den populären
Kardinal Bezug nehmen, darunter sein Rosenkranz, sein Konzilsring und sein Brustkreuz,
das ihm Johannes XXIII. geschenkt hatte. Kardinal König starb im Alter von 99 Jahren
am 13. März 2004. Seither findet in der Basilika von Mariazell am 13. jeden Monats
ein Gedenkgottesdienst statt. (kap 13.08.2007 gs)