Auf der südphilippinischen
Insel Jolo ist es nach Militärangaben gestern zu den blutigsten Gefechten zwischen
militanten Islamisten und Soldaten seit Jahren gekommen. Allein gestern starben mindestens
57 Menschen, darunter 25 Soldaten. Im Süden des Landes herrschen seit mehreren Wochen
Unruhen. Die philippinischen Bischöfe beraten heute über die Lage. Bei den Gesprächen
sind auch muslimische Vertreter dabei, sagt der Sprecher der Diözese Davao, Boye Belacura:
„Die
Bischöfe und die islamischen Ulema aus Mindanao befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt
bei einem Treffen in Davao, um die Situation zu klären. Die Bischöfe fordern ein bedingungsloses
Ende der Gewalt. Der Großteil der Bewohner auf der Insel Jolo sind Muslime. Es gibt
nur eine kleine christliche Minderheit. Wenn es zu Kämpfen kommt, wissen die Menschen
bereits, dass es sich um Abu Sayyaf handelt. Die Bischöfe und die Ulemas sprechen
darüber in ihrem Treffen.“
In den Kampfgebieten sind mehr als 4.300 Menschen
auf der Flucht. Die Kämpfe hatten am Donnerstag begonnen, als Angehörige der radikal-islamischen
Terrorgruppe Abu Sayyaf eine Militäreinheit überfielen. Abu Sayyaf gilt als die brutalste
der auf den Philippinen operierenden muslimischen Separatistengruppen. Nach Militärangaben
sollen in den kommenden Tagen rund 1.000 zusätzliche Soldaten auf die Insel verlegt
werden. Ein erstes Kontingent sei bereits eingetroffen. (rv 11.08.2007 mg)