„18.000 Kinder sterben
täglich an nichts." Ein ungewöhnliches Motto, das die österreichische Caritas ihrer
August-Sammlung gegeben hat. An nichts sterben, das heißt an Hunger sterben - und
Hunger, das ist die "größte Massenvernichtungswaffe" der Gegenwart, sagt Michael Landau,
der Leiter der Wiener Caritas. Er ist gerade von einer Reise nach Peru zurückgekehrt,
wo die Caritas seit 1994 tätig ist. "Tief bewegt" hat ihn die Armut, an der über 60
Prozent der Bevölkerung im Amazonastiefland Perus leiden. 46 Prozent der Kinder unter
fünf Jahren sind laut Caritas-Bericht an chronisch unterernährt. "Die Menschen
leben dort von dem wenigen, was der Boden hergibt - meistens Kartoffeln, Reis, Mais.
Es gibt praktisch keine Straßen - Boote sind vielfach die einzigen Mittel der Fortbewegung
und die einzige Möglichkeit, Waren zu transportieren... was wiederum den Handel mit
landwirtschaftlichen Produkten nahezu unmöglich macht." Derzeit unterstützt
die Caritas ein Nahrungsmittelprogramm für Kleinkinder in der abgelegenen Region Requena,
wo bis zu 70 Prozent der Kinder unterernährt sind. Mütter kochen dazu für jeweils
30 bis 40 Kinder, die Nahrungsmittel werden von der Caritas gestellt. "Mit
nur fünf Euro kann ein Kind einen ganzen Monat lang gut ernährt werden; dreißig Euro
sind nötig, um ein Kind sechs Monate lang mit der wichtigen Zusatznahrung zu versorgen.
Die Hilfe kommt an, und sie ist gerade auch für die Kinder lebenswichtig." Bei
den Kindern setzt Österreichs Caritas auch mit einem anderen Peru-Projekt an: Seit
2002 gibt es in der größten Stadt der peruanischen Amazonas-Region, in Iquitos, ein
Heim für etwa 70 verwahrloste und misshandelte Kinder im Alter zwischen 3 und 18 Jahren.
"Die Kinder finden hier mehr als nur ein Dach über dem Kopf: Sie finden Geborgenheit,
Zuwendung, bekommen gesundes, gutes Essen, jeder hat ein eigenes Bett, Kleidung, es
gibt funktionierende Sanitäranlagen. Die Kinder lernen, dass sie ein Recht auf ein
Leben in Würde haben, einen Platz in dieser Welt. Und sie bekommen hier eine gute
Ausbildung, damit sie später auf ihren eigenen Beinen stehen und ihr Leben meistern
können." Das Kinderheim von Iquitos ist auch ein Projekt im Rahmen des neuen
Kinderpatenschaftenprogrammes der Caritas. Wie Landau betont, sucht die Caritas dringend
nach Patinnen und Paten, die mit 25 Euro pro Monat diesen Kindern "eine Zukunft schenken".
Über die Möglichkeiten einer Patenschaft informiert eine neue Website: www.patenschaften.at.
(rv 10.08.2007 sk/ms)