Bis zuletzt haben Scientology
und die Verlagsgruppe Random House um die Veröffentlichung gestritten. Dennoch konnte
das "Schwarzbuch Scientology" von Ursula Caberta am Dienstag in Hamburg präsentiert
werden. Das juristische Tauziehen zeigt: Die Sekte kämpft mit allen Mitteln für die
Durchsetzung ihrer Ziele. Unsere Kollegen von Radio Horeb haben mit Holger Baer
gesprochen. Er ist Referent für Religions- und Weltanschauungsfragen bei der Deutschen
Bischofskonferenz. Das Problem ist für Baer nicht nur der Anspruch von Scientology,
eine Religion zu sein oder der Vorwurf der Geldmacherei; das Problem sind vor allem
die Methoden:
„Es gibt eine Doktrin innerhalb von Scientology, die so genannte
Freiwilddoktrin, wo Gegner von Scientology als unterdrückerische Personen (repressive
person) angesehen werden. Und gegen diese unterdrückerischen Personen – auch wenn
sie sich in der eigenen Familie befinden und erst recht, wenn außerhalb – kann ein
so genannter Trennungsbefehl ausgesprochen werden. Das heißt, Scientologen werden
aufgefordert, mit diesen Personen keinen Kontakt mehr zu haben oder sie auch zu verklagen,
berauben oder zu verletzen.“
In Deutschland steht die Sekte unter Beobachtung
des Verfassungsschutzes. Immer wieder wird der Ruf nach einem Verbot der Organisation
laut. Dennoch konnte Scientology kürzlich eine große Hauptstadtrepräsentanz in Berlin
eröffnen. Die Kirche kämpft seit Jahren durch Aufklärung gegen die Sekte und hilft
Aussteigern in ihren Beratungsstellen:
„Ich glaube, dass ein Effekt dieser
jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit Scientology auch der Umstand ist, dass wir
es in Deutschland eben Gott sei Dank mit vielleicht 5000 Mitgliedern und nicht mit
300.000 zu tun haben.“