2007-08-07 13:07:17

Südasien: Flutkatastrophe


RealAudioMP3 Die Monsunfluten in Gebieten in Indien, Nepal, Bangladesch und Pakistan haben rund 25 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Über 1.400 Menschen kamen nach offiziellen Angaben bei der Katastrophe ums Leben gekommen, inoffizielle Quellen sprechen von über 2.000 Toten in den letzten Wochen: Die Menschen ertrinken, werden von Erdrutschen mitgerissen oder von einstürzenden Häusern erschlagen. Heftige Gewitterstürme und sintflutartige Regenfälle ließen Uferbefestigungen bersten und Flüsse über die Ufer treten. Der Sprecher des Kinderhilfswerkes UNICEF, Rudi Tarneden, spricht von den verheerendsten Monsunfluten seit Menschengedenken:
"Das schiere Ausmaß dieser Naturkatastrophe stellt eigentlich alle vor sehr große Herausforderungen. Man muss sich klarmachen, dass ganze Landstriche wirklich abgeschnitten sind, dass Straßen nicht passierbar sind. Tausende Dörfer stehen unter Wasser, viele Deiche sind geborsten, und für die Menschen selber ist es eine riesige Katastrophe. Seit Tagen, seit Wochen kampieren sie mehr oder weniger unter freiem Himmel, unter ganz schwierigen Bedingungen. Es fehlt an allem, was man braucht, um zu überleben.“
 
Die Behörden befürchten nun den Ausbruch von Epidemien. Bereits jetzt leiden viele Menschen an Durchfall- und Hauterkrankungen. Dutzende Armeehubschrauber und zahlreiche Ärzteteams sind im Einsatz, um Menschen zu retten und Hilfsgüter zu verteilen. Priorität hat in diesem Moment sauberes Trinkwasser, erklärt der UNICEF-Sprecher:


"Das Überleben kann man nur sichern, wenn sauberes Trinkwasser da ist. Ohne Nahrung kann man vielleicht ein paar Tage überleben, dann ist man geschwächt, aber ohne sauberes Wasser gehen die Menschen jämmerlich zu Grunde. Das ist ein absolutes Muss. Insgesamt gilt, dass die Hilfe noch viel zu wenig erfolgt. Die Menschen warten im Grund genommen auf Hilfe. Die Katastrophe ist einfach international noch viel zu wenig wahrgenommen worden, sie ist eben kein Tsunami, keine große Welle, die plötzlich wie ein Ereignis über uns hineinschlägt, sondern sie ist ganz langsam gekommen, über Wochen hat sie sich vorbereitet und immer mehr Menschen betroffen."
(rv 07.08.2007 ms)








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