Am Mittwoch gedenkt die russisch-orthodoxe Kirche in Moskau der stalinistischen Massenhinrichtungen
auf dem Schießplatz Butowo bei Moskau vor 70 Jahren. In allen orthodoxen Kirchen und
Klöstern in der russischen Hauptstadt werden Gottesdienste stattfinden. Das Gedenken
an die Opfer des stalinistischen Terrors gegen die so genannten "Volksfeinde", von
dem auch zahlreiche Mitglieder bolschewistischer Organisationen betroffen waren, sei
auch heute aktuell, sagte ein Sprecher der Stiftung "Banner des Heiligen Andreas",
die die Gedenkfeiern organisiert. Mit dem Slogan "Unter dem Stern der Gottesmutter"
hat die Stiftung mit dem Segen des Moskauer Patriarchen Alexei II. ein Gedenkprojekt
gestartet, das auch eine Kreuzprozession von den Solowki-Inseln nach Butowo umfasst.
Das zwölf Meter hohe Kreuz wurde im Verklärungskloster auf den Solowki-Inseln gefertigt.
Die "große Säuberung" (tschistka) gegen die "Volksfeinde" vor 70 Jahren ging auf
den damaligen NKWD-Chef Nikolai Jeschow (1895-1940) zurück.