Bei einem Zugunglück
im Kongo sind in den letzten Tagen mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen.
Der Zug entgleiste in der Nähe von Kananga in der Kasai-Region. Das Bahn-Netz des
Kongo geht im wesentlichen auf die belgische Kolonialzeit zurück; seit fast einem
Jahrhundert werden Züge und Gleise nicht mehr regelmäßig gewartet, sondern höchstens
hier und da etwas geflickt. Der Rektor des Religions-Instituts von Kananga, Lambert
Museka, sagte uns gestern per Telefon: "Offenbar sind unter den Wagen immer noch Verletzte
eingequetscht. Hilfen sind noch nicht viele eingetroffen, weil es hier keinen Flughafen
gibt und die Straßen in sehr schlechtem Zustand sind; das staatliche Krankenhaus hat
nicht genug Medizin für die Kranken und Verletzten... Wir erleben fast jede Woche
Unfälle dieser Art, aber die Leute haben ja keine Wahl, sie sind auf die Bahn angewiesen.
Vor allem kleine Händler fahren so aufs Land hinaus, um einzukaufen, sonst könnte
man eine Stadt wie Kananga mit fast einer Million Einwohnern kaum ernähren." (rv
05.08.2007 sk)