2007-08-04 15:36:44

Mexiko: Kirche fordert Aufklärung über die Gewalt in Oaxaca


Die Kirche hat die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen im südlichen Bundesstaat Oaxaca scharf verurteilt. Polizei und Justiz müssten umgehend die Hintergründe
der jüngsten Zwischenfälle aufklären, forderte Erzbischof Alberto Suarez Inda, der stellvertretende Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, am Wochenende in Mexiko-Stadt. Regierung und Behörden sollten auch ernsthafter als bisher den Hinweisen von Amnesty International auf Menschenrechtsverstöße in dem Bundesstaat nachgehen. Am vergangenen Mittwoch war im Zentrum von Oaxaca de Juarez, der Hauptstadt des Bundesstaates, eine Bombe gefunden und vor ihrem Explodieren entschärft worden.
Als falsches Mittel, das Land aus der Armut zu führen, bezeichnete auch Bischof Felipe Arzimdeni Esquivel (67) von San Cristobal de Las Casas in der benachbarten Krisenprovinz Chiapas die anhaltende Gewalt in Oaxaca. Attentate, wie sie jetzt wieder verübt oder versucht worden seien, „erreichen nur das Gegenteil und schaden der Bevölkerung statt ihr zu nutzen“, sagte Arizmendi, seit Mai 2000 Nachfolger des wegen seines Sozial- und Menschenrechtseinsatzes international bekanntgewordenen Bischofs Samuel Ruiz Garcia (82).
Seit sich vor mehr als einem Jahr in Oaxaca ein Lehrerstreik zu einem Bürgerprotest gegen die
Regionalregierung ausgeweitet hatte, kommt der Bundessstaat nicht zur Ruhe. Bei immer neuen Kundgebungen wird der Rücktritt von Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz gefordert. Er wird der Korruption verdächtigt und gehört der «Partei der Institutionalisierten Revolution» (PRI) an, die von 1929 bis 2000 die Politik in ganz Mexiko dominierte. Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei in Oaxaca haben Tote und Verletzte gefordert und
Sachschäden in Millionenhöhe verursacht.
(kna 04.08.2007 mc)








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