2007-08-03 13:19:21

Venezuela: Neue Vorwürfe


Präsident Hugo Chavez hat erneut Vorwürfe an die Adresse der Kirche gerichtet. In einem Interview in Caracas warf er den Bischöfen Venezuelas vor, einen Putsch gegen ihn vor wenigen Jahren unterstützt zu haben. Er warte noch heute auf "eine Vergebungsbitte oder zumindest ein Eingeständnis des Irrtums" von Seiten der Bischöfe, so Chavez. Der mittlerweile verstorbene Kardinal Ignacio Velasco habe ihn nach seiner Absetzung durch die Putschisten aufgesucht und zur Abdankung gedrängt, erklärte der Präsident.
Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Sabino, wies in einem Gespräch mit dem staatlichen Fernsehen Chavez` Vorwürfe von sich. Nichts sei der Kirche ferner, als an irgendwelchen Verschwörungen gegen den Präsidenten teilzunehmen, beteuerte der Kardinal. "Wir haben nichts zu tun mit Verschwörungen oder politischen Kabalen." Allerdings lehne die Kirche einen marxistisch orientierten und nicht demokratisch legitimierten Sozialismus ab, wie Chavez ihn offenbar für Venezuela anstrebe. Die Kirche beobachte das mit Sorge, so der Kardinal.
Mit Nachdruck plädierte Urosa für einen gesellschaftlichen Dialog. Die Kirche sehe ihre Mission nicht darin, Opposition zu sein, sondern "an der Seite des Volkes für den Frieden im Land zu arbeiten": "Wir möchten, dass das Land eine Menge von Schwierigkeiten überwindet." Seit einigen Monaten sind die Beziehungen zwischen der Kirchenleitung und der Regierung Chavez stark angespannt.
(ansa/kna 03.08.2007 sk)







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