2007-08-02 14:39:32

Sudan: Situation der Christen hat sich verbessert


RealAudioMP3 Die Situation der Christen im Sudan hat sich verbessert. Das erklärte der Weihbischof von Khartum, Daniel Adwok, gegenüber der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“. Vor gut zwei Jahren wurde ein Friedensabkommen zur Überwindung des Bürgerkrieges zwischen Nord- und Südsudan geschlossen - seither konnten zumindest die Christen im Süden des Landes aufatmen, erklärt der Weihbischof. Im Norden des Landes hingegen gelte weiterhin das umstrittene islamische Recht der „Sharia“, was vielen Christen den Alltag erschwere. Annäherungsversuche seien auch von Seiten der Regierung ausgegangen: Letzte Woche konnten sich zum ersten Mal seit 1991 alle katholischen Bischöfe des Landes in der Hauptstadt Karthum versammeln. Der Schweizer Pater Walter Schnarwiler von den Weißen Vätern schöpft aus dieser erstmals „erlaubten Bischofsversammlung“ neue Hoffnung:

„Ich war an einigen von diesen Bischofskonferenzen mit dabei, und das musste immer außerhalb des Landes geschehen. Und dass sie nun in Karthum selbst zusammen konnten, ist sicher ein positives Zeichen für den Friedensabschluss und dass die Regierung diesen Frieden doch irgendwie ernst nehmen will. Es ist natürlich schwierig zu sagen, was in den Köpfen steckt. Aber ich glaube, dass im Großen und Ganzen die Lage sicher entspannter ist.“

Diese Annäherung sei vor allem in den Ortskirchen spürbar, erklärt Pater Schnarwiler:

„In unserer Pfarrei erhielten wir jetzt nach Jahren die offizielle Erlaubnis, eine Kirche zu bauen, und wir bekamen sogar das Land gestellt. Das ist schon ein Zeichen dafür, dass die Regierung sicher interessiert ist, etwas mehr Verständnis zu zeigen und nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie gegen die katholische oder auch evangelischen Kirchen agiert.“

Zwölf Jahre lebte Pater Walter Schnarwiler im Sudan. Geändert habe sich die Situation vor allem dadurch, dass Öl im Sudan gefunden wurde, so der Pater. Die konfessionellen Unterschiede seien in dem muslimisch geprägten Land etwas aus dem Blick geraten. Jetzt stehe der ökonomische Faktor klar im Vordergrund, erklärt Schnarwiler:

„Das zeigt sich auch darin, dass die Regierung letztlich einverstanden war, Soldaten von der Uno anzunehmen, weil ihnen versprochen wurde, dass sie dafür keine ökonomischen Sanktionen erhielten. Und das leuchtet mir ein: Denn der Sudan ist momentan ein Land, das, wenn man so möchte, boomt. In Karthum merkt man, wie das Geld fließt, dass gebaut wird und die Straßen verbessert werden usw. Das heißt natürlich nicht, dass die Armen unbedingt auch davon profitieren.“ (rv/ kap 02.08.2007 sis)
 







All the contents on this site are copyrighted ©.