2007-08-02 14:35:19

Polen: Nycz will vergeben


Der neue Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz hat sich dafür ausgesprochen, den Zuträgern des kommunistischen Sicherheitsapparats zu vergeben. Im Zug der so genannten „Lustration“, also der „Säuberung“ der Vertrauten des kommunistischen Sicherheitsapparats, müsse allen vergeben werden, die sich für schuldig bekennen. Im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ sagte Nycz, junge Leute unter 35 hätten eine verzerrte Vorstellung von der Epoche, in der sich die Kirche heroisch verhalten musste. Die wirkliche Geschichte der katholischen Kirche im kommunistischen Polen sei durch Namen wie die des Kardinal-Primas Stefan Wyszynski oder des Märtyrers Jerzy Popieluszko und durch eine Geschichte der Verfolgung gekennzeichnet. Diese Geschichte müsse „immer wieder erzählt werden“, betonte Nycz. Bestimmte polnische Medien erzeugten den Eindruck, die „Lustration“ sei die wichtigste Sache. Er unterstütze weder jene, die die Archive geschlossen halten wollen, noch jene, denen „nur an einer Abrechnung mit der Vergangenheit liegt“, erläuterte der Erzbischof. Außerdem stellte Nycz klar, dass er trotz aller Vorbehalte nicht der Meinung sei, dass „Radio Maryja“ eine Hürde für den Dialog in Polen darstelle. Die Hörer dieses Senders seien vor allem ältere und kranke Menschen, um deren Probleme sich „Radio Maryja“ in anerkennenswerter Weise kümmere. (kap 02.08.2007 sis)








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