2007-08-02 15:08:35

"Bibelnähere" Sprache gewünscht


RealAudioMP3 Die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift steht auf dem Prüfstand. Seit zwei Jahren arbeitet eine Expertenkommission an der Durchsicht der Texte; soeben haben sich die Mitglieder zu einer Tagung in Brixen getroffen, die gestern zu Ende ging. Diözesanbischof Wilhelm Egger, der Vorsitzende der Kommission für die Revision der Einheitsübersetzung, versteht die Arbeit an der revidierten Einheitsübersetzung als „Dienst an der Verkündigung“. Die Kommission sei an einem guten Punkt angelangt, erklärt Diözesanbischof Egger:

„Der biblische Text ist ein umfangreicher Text – es sind ungefähr 2000 Seiten, und es arbeiten sehr viele Exegetinnen und Exegeten mit. Diese meinen natürlich, dass sehr viel zu ändern sei, während wir immer wieder sagen, es handle sich um eine moderate, also behutsame Revision, bei der nur Fehler beseitigt und neuere Erkenntnisse berücksichtig werden. Wir arbeiten jetzt seit ungefähr zwei Jahren daran – zuerst braucht es etwas Zeit, bis das ganze anläuft – und so haben wir bisher ungefähr ein Drittel der Texte durchgesehen.“

Die Revision der Einheitsübersetzung biete viele, vor allem sprachliche Herausforderungen, verrät Egger:

„Die Schwierigkeit liegt darin, dass wir natürlich versuchen genau zu übersetzen. Zum Beispiel hat man bisher gesagt „Wohl dem Menschen“ und wir sagen, der biblische Sprachgebrauch ist „selig der Mensch“. Und so versuchen wir eine bibelnähere Sprache zu finden, weil man in den siebziger Jahren sehr dem Jargon der damaligen Zeit gefolgt ist. Zum Beispiel waren die Menschen damals alle ‚betroffen’. Heute würden wir an diesen Stellen sagen, sie gerieten ‚außer sich’.“

Die Bischofskonferenzen des deutschen Sprachraumes und der angrenzenden Diözesen mit deutschsprachigen Gläubigen (Luxemburg, Lüttich, Straßburg, Vaduz, Bozen-Brixen) hatten im Jahr 2005 die Herausgabe einer revidierten Fassung der Einheitsübersetzung vereinbart. Die Leitung des Revisionsprojekts liegt bei einem Gremium aus Bischöfen und renommierten Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – unter dem Vorsitz von Bischof Egger. (Radio Grüne Welle, 02.08.2007 gs/ sis)








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