Auch das noch: Giftige
Kosmetika, aus Europa importiert – und als Wundermittel angepriesen, um die Haut weiß
zu färben. Sowas gibt es in der Demokratischen Republik Kongo. Die italienische Ärztin
Chiara Castellani, die dort seit anderthalb Jahrzehnten arbeitet, kämpft mit einer
Kampagne namens „Black is beautiful“ gegen den Giftmüll für auf die Haut. „Europäische
Fabrikanten lenken Quecksilber-Seife, die in Europa verboten ist, nach Afrika um,
das immer noch als der Mülleimer der Welt angesehen wird. Jede Seife besteht aus zwei
oder drei Prozent Quecksilber – und wie giftig Quecksilber ist, hat sich schon vor
etwa zwanzig Jahren in Japan gezeigt, als es wegen chronischer Quecksilber-Vergiftungen
während Schwangerschaften zu einer Epidemie von neurologischen Schäden und Missbildungen
kam. Und hier habe ich auf einmal mit schwangeren Frauen zu tun, die Quecksilber-Seife
benutzen! Richtiggehend kriminell ist es, dass man für ein in Europa verbotenes
Produkt mehr oder weniger verhüllt Werbung mit dem Eindruck treibt, dass es die Haut
aufhellt. Da will jemand noch mal mit Marketing-Methoden die angebliche Überlegenheit
der weißen Rasse aus der Schublade holen! Hier im Kongo fallen auch junge Leute, die
studiert haben, auf diese Propaganda herein. In Kinshasa sieht man überall große Werbeplakate,
darauf eine wunderschöne Frau mit heller Haut – das ist Propaganda, von der wir glaubten,
die gehöre einer Vergangenheit aus Rassismus und Kolonialismus an.“ (rv 31.07.2007
sk)