2007-07-29 12:30:14

Papst: "Geiseln befreien" - Appell für Abrüstung


Papst Benedikt XVI. hat zu einer Befreiung von Geiseln in Afghanistan aufgerufen. Beim Angelusgebet in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo erinnerte er an die Gefangenen der Taliban, unter denen sich u.a. südkoreanische Missionare befinden. Die Praxis, "Unschuldige zu instrumentalisieren, um eigene Interessen durchzusetzen", bedeute "schwere Verletzungen der Menschenwürde" und widerspreche "jeder elementaren Norm der Zivilisation und des Rechts". Entführungen verstießen auch "schwerwiegend" gegen das göttliche Gesetz, so der Papst eindringlich. Wörtlich meinte er: "Ich rufe die Täter dieser Verbrechen auf, vom Bösen abzulassen und ihre Opfer unversehrt freizulassen."

Es war der erste öffentliche Auftritt Benedikts in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo, in der er am Freitag, aus dem norditalienischen Lorenzago di Cadore kommend, eingetroffen war. Der Papst erinnerte auch an den 50. Geburtstag der Internationalen Atomenergiebehörde. Der Heilige Stuhl gehöre ihr seit ihrer Gründung an und stehe voll hinter ihren Kontroll- und Abrüstungszielen. "An dieser gefährlichen Kreuzung, an der sich die Menschheit heute befindet", sei der Einsatz gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen, für Abrüstung und eine "friedliche und sichere Atom-Technologie" "aktueller denn je", befand Benedikt. Er hoffe, dass der Rüstungswettlauf durch einen Wettlauf in "moralischer, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklung" ersetzt werden könne. Der Papst wörtlich: "Beten wir, dass die Menschen in Frieden leben können und sich alle als Brüder und Sohn eines einzigen Vaters fühlen, Gottes nämlich."

Auf deutsch sagte der Papst: "Von Herzen heiße ich euch, liebe deutschsprachige Pilger und Besucher, hier in Castelgandolfo willkommen. Heute grüße ich besonders den Männerchor Liederkranz aus Wettingen in der Schweiz. Die geistlichen Lesungen der Liturgie dieses Sonntags weisen uns auf den Wert und den Segen des Gebets hin. Wenn wir regelmäßig beten, sowohl allein wie auch in Gemeinschaft, machen wir die Erfahrung, daß wir freier werden. Wir lernen uns selbst weniger wichtig, Gott dafür um so wichtiger zu nehmen und ihn um das Heil und den Frieden in der Welt zu bitten. Gott allein ist imstande, der Welt zu geben, was sie wirklich braucht, aber er will sich dabei unserer Mitarbeit bedienen. – Der Herr schenke euch in dieser Ferienzeit eine gute Erholung; er geleite euch auf euren Wegen!"

(rv 29.07.2007 sk)








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