„Christentum, Kultur
und moralische Werte in Europa" – unter diesem Thema trafen sich in den letzten Tagen
katholische und orthodoxe Vertreter zu einem internationalen ökumenischen Kongress.
Das Treffen war die Neuauflage einer Begegnung in Wien vom letzten Jahr; organisiert
wurde es vom Päpstlichen Kulturrat und dem Päpstlichen Historiker-Komitee - in Zusammenarbeit
mit der Moskauer Akademie der Wissenschaften und mit dem russisch-orthodoxen Patriarchat
von Moskau. Welches sind denn nun die wichtigsten Herausforderungen der Moderne an
die beiden Kirchengemeinschaften? Das fragten wir den Sekretär des Kulturrats, Pater
Bernard Ardura, der in Moskau mit dabei war. „Das sind zum Beispiel politische
Herausforderungen. Es ist doch evident, dass es eine Spaltung gibt zwischen dem, was
christliche Politiker persönlich denken und dem, was sie dann de facto entscheiden
und beschließen. Das ist ein sehr wichtiges Problem, denn hier geht es um den Gesetzgebungsprozess.
Andere Probleme haben vor allem mit der Ethik und vor allem der Bioethik zu tun -
da müssen wir antworten können... Wenn die Christen untereinander geeint wären, dann
wären sie eine Kraft mit großer Handlungsfähigkeit und großem Einfluss auch im Leben
der Gesellschaft. Der Weg zur christlichen Einheit ist also nicht nur ein Imperativ
unseres Glaubens, sondern auch ein Imperativ der Welt, in der wir leben." (rv
23.07.2007 sk)