"Nie wieder Krieg!"
Diesen berühmten Appell seiner Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. hat sich Papst
Benedikt XVI. am Sonntag zu eigen gemacht. Von seinem norditalienischen Urlaubsort
Lorenzago di Cadore aus erinnerte der Papst beim Angelusgebet an die Friedensbemühungen
seines Vorgängers Benedikt XV. vor 90 Jahren; mit einem Brief an die kriegführenden
Parteien versuchte der Papst damals - allerdings vergeblich -, dem Ersten Weltkrieg
ein Ende zu bereiten. "Wenn die Menschen in Frieden miteinander leben würden", so
Benedikt wörtlich, "dann würde die Erde wirklich einem Paradies gleichen." Stattdessen
schaffe der Mensch, wenn er der Versuchung des Bösen nachgebe und zu den Waffen greife,
immer wieder "Räume der Hölle". Krieg widerspreche dem Heilsprojekt Gottes, so
der Papst eindringlich. Benedikt XV. habe 1917 den Ersten Weltkrieg "mutig" als "sinnloses
Gemetzel" bezeichnet - eine Formulierung, die sich "in die Geschichte eingeschrieben"
habe. Papst Benedikt XVI. wörtlich: "Wir müssen uns an die negativen Erfahrungen unserer
Vorfahren erinnern, damit sie sich nicht wiederholen." Und weiter: "Von diesem Ort
des Friedens aus ... rufe ich erneut dazu auf, sich hartnäckig an den Weg des Rechts
zu halten, den Rüstungswettlauf zu verweigern und der Versuchung nicht zu erliegen,
neue Situationen mit alten Systemen anzugehen." Auf deutsch sagte der Papst: "Sehr
herzlich grüße ich die deutschsprachigen Urlauber und Besucher, die zum Angelusgebet
nach Lorenzago di Cadore gekommen sind. Leib und Seele brauchen Zeiten der Ruhe und
der Erholung. Solches Innehalten weitet unseren Blick und macht uns offen für die
Begegnung mit Gott und mit den Menschen um uns. Der Herr schenke euch in diesem Sommer
eine gute und besinnliche Urlaubszeit und begleite euch stets mit seiner Gnade." (rv
22.07.2007 sk)