2007-07-20 14:23:45

Somalia: Hoffen auf Frieden


RealAudioMP3 Konferenzpause in Mogadischu: Morgen nehmen die Unterhändler die lange erwartete Friedenskonferenz für Somalia wieder auf. Der Auftakt gestern war von Feuergefechten begleitet, nach nur vierstündiger Diskussion vertagten sich die Teilnehmer auf morgen. Seit 16 Jahren tobt in Somalia ein blutiger Bürgerkrieg, dessen Fronten schwer zu durchschauen sind. So nehmen an der Konferenz zwar 1.300 Vertreter von Volksgruppen und Clans teil, dennoch fehlen zwei der wichtigsten Streitparteien, darunter die Islamisten, erklärt Michael Hippler. Er leitet die Abteilung Afrika beim katholischen Hilfswerk Misereor und hat selbst zwei Jahre in Somalia gelebt.

„Der Grund, warum die Islamisten nicht teilnehmen, hat etwas mit den Truppenbewegungen zu tun. Die Regierungstruppen haben ja nur mit Hilfe Äthiopiens den Sieg errungen, und die Anwesenheit äthiopischer Soldaten, die in somalischen Augen immer als Erzfeind galten, hindert die Islamisten, an der Konferenz teilzunehmen.“

Dennoch gibt Hippler der Konferenz eine Chance auf Erfolg.

„Ich gehe davon aus, dass es zumindest möglich sein wird, zwischen den hauptbeteiligten Clans eine Einigung zu erzielen, allerdings muss man sagen, dass der Clan, der um die Hauptstadt Mogadischu wohnt, auch nicht an der Konferenz teilnimmt. Und das ist ein bedenkliches Zeichen für die Repräsentativität dieser Konferenz.“

Die UNO hat unterdessen vor einer neuen Hungersnot in Somalia gewarnt. Schon aus humanitären Gründen wäre ein Erfolg der Somalia-Friedenskonferenz nötig. Michael Hippler:

„Aber dazu müssten diese ganzen Anschläge aufhören. Es hat zuletzt noch am 25. Juni einen Anschlag auf Menschen gegeben, die in der Schlange standen, um Nahrungsmittelhilfe zu bekommen. Das hat dazu geführt, dass die Hauptorganisationen, auch das Welternährungsprogramm, die Hilfen eingestellt haben. So lange die Sicherheitsbedingungen nicht da sind, kann man nicht davon ausgehen, dass es zu einer Wiederaufnahme der Hilfslieferungen kommt, und damit wird sich die Hungerkatastrophe mit Sicherheit verschärfen.“

(rv 20.07.2007 gs)









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