2007-07-18 13:47:17

Japan: Katholische Kirche hilft Erdbeben-Opfern


RealAudioMP3 Im weltgrößten Atomkraftwerk in Japan ist wegen eines schweren Erdbebens mehr Radioaktivität ausgetreten als bislang angenommen. In der Stadt Kashiwazaki richtete am Montag das Beben große Schäden an. Etwa 800 Häuser wurden zerstört. Rund 9.000 Menschen richteten sich auf die zweite Nacht in Notunterkünften ein. Neun Menschen kamen bei dem Beben ums Leben, etwa 900 wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Die Katholische Kirche vor Ort hilft den Opfern. Das bestätigt der Jesuitenpater Günther Kerkmann SJ. Dies liegt daran, dass…

„…die Kirche bereits organisiert ist. Es gibt Pfarreien, Frauenvereine, Männervereine usw. Die können also sofort durch diese Vereine helfen. Während die Stadtverwaltung dies nicht kann, denn sie muss als Erstes einen Aufruf an die Bevölkerung starten, dann Freiwillige sammeln und das dauert zu lange. Wie jetzt in der Region Niigata geschehen – auch dort wird etwas Ähnliches stattfinden. Ich habe inzwischen auch hier bei uns eine Geldersammlung gestartet.“

Jesuitenpater Kerkmann lebt seit 40 Jahren in Japan. Dort werden fast alle fünf Minuten Erdstöße registriert. Die Region Niigata war zuletzt im Oktober 2004 Schauplatz eines Erdbebens, bei dem 65 Menschen starben und mehr als 3.000 verletzt wurden. Die Japaner haben sich daran gewöhnt, sagt Jesuitenpater Kerkmann:
 
„Die Japaner leben nicht in einer besonderen Furcht. Wenn das Erbeben kommt, dann kommt es. Aber dass die Leute den ganzen Tag darüber sich den Kopf zerbrechen, geht nicht, denn dann könnten sie nicht arbeiten und leben. Normalerweise wird darüber nicht weiter nachgedacht. Es wird aber sehr wohl darüber nachgedacht, wie man sich korrekt verhält. Es werden jedes Jahr Übungen angeboten, was man bei Erdbebengefahr machen soll. Die Menschen hier sind ziemlich gut vorbereitet, die meisten Leute wissen genau, was sie zu tun haben, wenn es einen Erbeben gibt.“

(rv 18.07.2007 mg)








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