Der Urlaub beginnt für viele mit stundenlangem Warten auf der Autobahn. Während Europa
unter zu vielen Fahrzeugen leidet, fehlt es den Menschen in den ärmsten Ländern an
Mobilität. Das muss nicht sein: „Mobilität ist teilbar“ so der Grundgedanke des katholischen
Hilfswerks MIVA, der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft in Österreich. Im letzten
Jahr konnten sie mit der Christophorus-Aktion rund 900 Transportmittel für Mission
und Entwicklungszusammenarbeit finanzieren, erklärt Wolfgang Kumpfmüller, verantwortlich
für die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit der MIVA. Die Bandbreite der Fahrzeuge
reicht vom Maultier übers Fahrrad bis zum Lastwagen, so Kumpfmüller:
„Es
gibt zum Beispiel auf Madagaskar einen Priester, der baut im Regenwald ganz einfache
Wege in die Dörfer, damit dort eine Schule errichtet werden kann oder ein Arzt zu
diesen Menschen kommen kann. Es ist einfach unvorstellbar, dass es immer noch viele
Gebiete gibt, die praktisch unerschlossen sind.“
Die Christophorus-Aktion
lädt am kommenden Sonntag die Autofahrer dazu ein, pro unfallfreiem Kilometer einen
zehntel Cent zu spenden und damit den Ordensschwestern auf Madagaskar ihre Arbeit
zu erleichtern:
„Madagaskar ist in aller Welt bekannt als Naturparadies.
Dass dort die Armut jedoch sehr groß ist und die Menschen wirklich nur von dem leben,
was sie täglich erwirtschaften – das ist die andere Seite. Es gibt auf Madagaskar
immer noch viele Lepra-Kranke. Die MIVA finanziert heuer aus dem Erlös der Christophorus-Aktion
unter anderem auch ein Fahrzeug für ein Lepra-Dorf im Hochland von Madagaskar. Dort
mussten bisher die Schwestern, die diese Kranken betreuen, alle Wege zu Fuß erledigen.
Mit dem MIVA-Fahrzeug können sie jetzt nicht nur Medikamente beschaffen, sondern die
Kranken auch ins Spital bringen und alle anderen Transporte erledigen, die anfallen.“
(rv 16.07.2007 sis)