Die Gespräche zwischen
dem Heiligen Stuhl und Israel bezüglich des gemeinsamen Handelsabkommens gehen weiter.
Es geht hierbei um Rechts- und Sozialfragen, wie auch um die Einstufung des Kirchenbesitzes
im Heiligen Land. Wir haben dazu Franziskanerpater David Jaeger befragt. Er ist Fachmann
für die Beziehungen zwischen Kirche und Staat im Heiligen Land:
„Die Rechte,
um die es bei den aktuellen Vereinbarungen geht, betreffen die Sicherheit des Grundbesitzes
der Katholischen Kirche, besonders natürlich der Heiligen Orte. Sie betreffen aber
auch die Wiederbestätigung der Steuerfreiheit.“
Das Klima der Verhandlungen
sei entspannt und konstruktiv, so Franziskanerpater Jaeger weiter:
„Die
Verhandlungen an sich weisen eigentlich keine wesentlichen Probleme auf. Das Übereinkommen
beider Seiten ist meiner Meinung nach überwiegend machbar. Aber man muss sich natürlich
vor allem die für solche Dinge die notwendige Zeit nehmen.“
Bei den neuen
Gesprächen geht es also um Abkommen, die seit längerer Zeit bestehen und eigentlich
nur noch einer offiziellen Bestätigung bedürfen:
„Das Ziel dieser Verhandlungen
ist von Seiten der katholischen Kirche, die Wiederbestätigung der Rechte zu erhalten,
die die Kirche schon bei der Gründung des modernen Staates Israel im Jahre 1948 auf
dessen Gebiet zugestanden worden waren.“
Israel und der Heilige Stuhl hatten
1993 einen Grundlagenvertrag abgeschlossen, der allerdings von Israel bislang noch
nicht ratifiziert wurde. Ein Jahr später hatten beide Seiten Botschafter ausgetauscht
und 1997 wurde auch ein Vertrag zu einigen Rechtsfragen abgeschlossen. Trotz dieser
diplomatischen Erfolge waren die Beziehungen - auch nach dem erfolgreichen Besuchs
von Papst Johannes Paul II. im Heiligen Land im Jahr 2000 - immer weiter abgekühlt. (rv
14.07.2007 ms)