2007-07-12 14:53:41

Libanon: Bischöfe gegen Landverkauf an Muslime


RealAudioMP3 Die maronitischen Bischöfe im Libanon kritisieren die Politik der Regierung von Fuad Siniora. Der Erklärung zufolge verkaufe der Staat libanesisches Land an muslimischen Ausländern, um den muslimischen Bevölkerungsanteil in der libanesischen Gesellschaft zu erhöhen.
Der maronitische Bischof von Byblos, Bechara Rai, erläutert die Position der Bischöfe.

„Dieser Landverkauf an Ausländer betrifft vor allem Muslime aus Saudi-Arabien und aus den Golfstaaten. Der Libanon darf aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur nicht sein Land an muslimische Ausländer verkaufen. Denn beim Verkauf an ausländische Muslime werden Moscheen mitten in einem christlichen Gebiet gebaut. Dort, wo eine Kirche steht, wird in der Nähe auch noch eine Moschee gebaut. Dazu kommt noch, dass der Libanon nicht ein Land zum Verkauf sein sollte, sondern ein Land zum Bewahren.“

Die Regierung möchte auch eine muslimische Kindercharta ratifizieren. Auch an diesem Beschluss üben die Maroniten Kritik.

„Das Problem ist, dass die Regierung den Beschluss gefasst hat, die Kinderrechte gemäß dem islamischen Recht anzuwenden. Wir Bischöfe haben aber dazu gesagt, dass der Libanon kein muslimisches Land sei. Man kann höchstens sagen, dass die Muslime im Libanon diese Charta befolgen können. Aber der Libanon ist und bleibt kein muslimisches Land.“

Die maronitischen Bischöfe kritisieren des Weiteren, dass die Zahl in den Sicherheitskräften tätige Muslime zugenommen habe – auf Kosten der Christen. Vertreter der muslimischen Bevölkerungsgruppen kritisieren ihrerseits die maronitischen Bischöfe. Mit der Kritik habe das Patriarchat Öl ins Feuer gegossen. Angemessener wäre es gewesen, die Regierung „in einer schweren Zeit“ zu unterstützen.
(rv 12.07.2007 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.