2007-07-10 14:40:10

D: Protestanten enttäuscht


RealAudioMP3 Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das neue Vatikan-Dokument zum katholischen Kirchenverständnis als „Brüskierung der Ökumene“ bezeichnet. Es handle sich um eine „vertane Chance“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Die Hoffnung auf einen positiven Wandel der Ökumene sei „erneut in die Ferne gerückt“. Huber wörtlich: „Von Fahrlässigkeit kann niemand mehr sprechen; es handelt sich um Vorsatz.“
Wir haben mit Walter Schöpsdau vom Konfessionskundlichen Institut in Bensheim gesprochen. Er begrüßt, dass an den Formulierungen des II. Vatikanischen Konzils festgehalten wurde und dass der Text auch nicht über „Dominus Jesus“ hinausgehe, aber…
„…das Problem ist natürlich die Art, wie hier die Kirchenkonstitution interpretiert wird, damit werden doch bestimmte Spielräume geschlossen, an die sich bisher die Hoffnung auf eine ökumenisch flexiblere Praxis der Katholischen Kirche geheftet hatten.“
Vor allem beim Amtsverständnis und der Frage nach der Sukzession sei es nun schwerer sich anzunähern. Dennoch hofft Schöpsdau, dass durch das Dokument die theologische Diskussion angeregt wird, und zwar auf beiden Seiten. Mit Blick auf die evangelischen Kirchen sagt er:
„Es reicht nicht, das eigene Selbstverständnis immer wieder zu reproduzieren, sondern es muss im Dialog darauf ankommen, dass man vom Partner zu seinen Bedingungen anerkannt werden kann. Konkret würde ich sagen, dass man am Sukzessionsverständnis weiterarbeiten müsste und auch am Amtsverständnis, wo die evangelische Seite sich klar werden muss, dass sie die Strukturfragen ernst nehmen muss und nicht einfach herunterspielen darf mit Verweis auf ihre ekklesiologischen Prinzipien.“
(rv 10.07.2007 mc)







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