Konsequent treibt
der Staatschef Venezuelas, Hugo Chavez, die Umstrukturierung der Gesellschaft voran.
Die Umänderung einiger Artikel in der Verfassung gab den Bischöfe Venezuelas Anlass,
ihre Sorge nicht nur mündlich, sondern in einem umfassenden Dokument zu äußern. Die
Bischöfe kritisieren die Einschränkung der Bürgerrechte, das Beschneiden der Demokratie.
Die Pressefreiheit sei in Venezuela nicht mehr gewährleistet – das hätten beispielsweise
die Demonstrationen vor wenigen Wochen gegen die Schließung des Fernsehsenders RCTV
deutlich gemacht, erklärt Ramon Vinke. Er ist Pfarrer in Caracas. Für ihn ist das
Dokument der Bischöfe ein absoluter Meilenstein:
„Ich glaube, sie haben
den richtigen Ton getroffen, in keinem Fall kann man sagen, dass das Oberhaupt beleidigt
wird, ich glaube der Ton ist ganz wichtig. Die Erklärung ist sehr sachgemäß. Ich glaub
die Bischöfe haben wirklich eine sehr gute, eine historische Erklärung abgegeben.
Eine Erklärung die wirklich in die Geschichte eingeht, eine der wichtigsten und eine
der besten Erklärungen der Bischöfe in den letzten Jahren.“
Staatschef
Hugo Chavez habe sich polemisch über das Dokument der Bischöfe geäußert, heißt es
in den Agenturmeldungen. Das überrascht den Pfarrer aus Caracas nicht:
„Chavez
wird nie sagen, die Erklärung ist wunderbar, ich bin damit einverstanden. Dies ist
dann eine Auseinandersetzung, die schon seit Jahren im Gange ist. Natürlich ist die
Sache sehr polemisch. Aber die Polemik ist nicht neu. Die Polemik gibt es seit dem
Beginn Regierung Chavez.“
Bislang könne noch nicht beurteilt werden, wie
die Bevölkerung konkret auf das Dokument der Bischöfe reagiere. In der Presse sei
die Erklärung der Bischöfe jedenfalls die erste Schlagzeile, erzählt der Ramon Vinke,
Pfarrer aus Caracas. (rv 09.07.2007 sis)