Der Direktor des rechtskatholischen Senders „Radio Maryja“, Pater Tadeusz Rydzyk,
hat Staatspräsident Lech Kaczynski vorgeworfen, die finanziellen Forderungen von Juden
an Polen zu fördern. Das meldet die Tageszeitung „Wprost“ und beruft sich auf den
Mitschnitt eines Vieraugengesprächs vom April. Wenn das Tonband echt sei, „ist das
ein absoluter Skandal“, erklärte der Berater des Präsidenten, Maciej Lopinski, vor
Journalisten. Der in Torun ansässige Sender ist wegen seiner oft fremdenfeindlichen
und antisemitischen Äußerungen in Polens Kirche und Gesellschaft stark umstritten.
Die Wahl der Kaczynski-Zwillinge hatte der Sender 2005 besonders unterstützt. Am Marienwallfahrtort
Tschenstochau hatte „Radio Maryja“ gestern mit einer Messe sein 15-jähriges Bestehen
gefeiert. Laut Polizeiangaben nahmen daran mehr als 150.000 Menschen teil, laut Medienberichten
auch Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski. (afp 09.07.2007 bp)