Der Heilige Stuhl
schreibt weiter schwarze Zahlen. Der Haushalt 2006 wies ein plus von 2,4 Millionen
Euro auf. Das bestätigte der Präsident der vatikanischen Wirtschaftspräfektur, Sergio
Sebastiani, heute bei einer Pressekonferenz: „Die gute Nachricht
- sie wissen es schon: Der Haushalt ist zum dritten Mal in Folge positiv.“
Der
Überschuss ist jedoch geringer als in den Vorjahren. Mehrkosten waren zum Beispiel
unter dem Haushaltstitel Kurie zu verzeichnen. Sebastiani:
„Die Veränderung
liegt an den Personalkosten: an der entsprechenden Angleichung der Gehälter aufgrund
der Inflationsrate und den Nebenkosten. Auch die allgemeinen Ausgaben für die Verwaltung
sind gestiegen - von 13,4 auf 15,3 Millionen Euro - und die Unterhaltungskosten für
die Apostolischen Nuntiaturen - von 19,6 auf 20,6 Millionen.“
Großer Pluspunkt:
der Peterspfennig. Die Spenden aus den einzelnen Diözesen für den Dienst des Papstes,
brachten 2006 rund 102 Millionen US-Dollar ein. Sebastiani verbuchte eine Steigerung
von 12 Prozent. Die meisten Gelder kämen aus den Vereinigten Staaten, die meisten
Spenden einzelner Gläubigen dagegen aus Deutschland. Die vatikanische Finanzabteilung
gebare sich wie ein treu sorgender Familienvater, so Sebastiani.
„Ihr riskiert
nichts. Wir wollen nichts riskieren. Viele werfen uns vor, dass wir zu viele Wertpapiere
und wenig Aktien haben, aber damit würde man mehr verdienen. Das ist richtig. Aber
unsere Verwaltung funktioniert entsprechend der prinzipiellen Tugend der Vorsicht.
Nichts riskieren! In dieser Frage sind wir sehr traditionell, aber wir wollen ruhig
schlafen.“
Wer zu viel riskiert habe, hätte das auch am eigenen Leib zu
spüren bekommen, spielte der vatikanische Wirtschaftschef spontan auf den Bankier
Roberto Calvi an. (rv 06.07.2007 bp)