Es ist ein außerordentlich
zähes Ringen um Frieden: Seit vielen Monaten laufen für das vom Bürgerkrieg heimgesuchte
Norduganda Friedensverhandlungen im südsudanesischen Juba. Mehr Interesse von Seiten
der internationalen Gemeinschaft wären den Friedensgesprächen zwischen Regierung und
den Rebellen der Lord`s Resistance Army förderlich, betont Cosmas Alule, der Rektor
des Priesterseminars von Alokulu in der Diözese Gulu.
„Nach 21 Jahren Krieg
brauchen die leidenden Menschen Nordugandas internationale Unterstützung. Es gab ja
verschiedene Meinungen über die Beilegung des Konflikts, manche dachten, sie würden
den Bürgerkrieg militärisch beenden können. Wir von der Kirche haben an eine militärische
Lösung nie geglaubt. Friede kann nur mit friedlichen Mitteln entstehen, mit Dialog.
Nun, da die Gespräche zwischen der Regierung und der Lords Resistance Army im Südsudan
in Juba laufen, rufen wir die ganze internationale Gemeinschaft zu Hilfe, damit sie
diese Anstrengungen unterstützen und Druck ausüben auf jene Elemente der LRA und der
Regierung, die den Nutzen des Dialogs nicht sehen. Nur so können wir eine Lösung auf
diesen langen und nutzlosen Konflikt finden.“
Cosmas Alule legt großen
Wert auf die spirituelle, aber zugleich lebensnahe Ausbildung seiner Seminaristen.
Besonders wichtig scheint ihm, dass die zukünftigen Priester dem allgegenwärtigen
Leid der ugandischen Bevölkerung gewachsen sind.
„Unsere zukünftigen Priester
müssen lernen, das Leben der Leidenden zu teilen. Die Erfahrung des Krieges muss auch
zur Erfahrung der Seminaristen werden. Deshalb haben wir Programme eingeführt, die
sicherstellen, dass sie mit dieser Einstellung wachsen. Zum Beispiel ein Programm
für Pflegeeltern. Dabei lernen die jungen Männer, konkrete Beziehungen mit Leuten
in Flüchtlingscamps zu pflegen. Auf diese Art nehmen die Flüchtlinge an der Ausbildung
der zukünftigen Priester teil! Außerdem laden wir die Vertriebenen zu unseren Gottesdiensten
ins Seminar ein. Diese praktische Ausbildung ist unverzichtbar. Sie zeigt, was es
bedeutet, heute Priester zu sein: Das Licht Christi in einer konkreten Situation zu
sein.“