Die Belagerung der
roten Moschee in der pakistanischen Hauptstadt hat eine neue Wendung genommen. Präsident
Pervez Musharraf hat den fundamentalistischen Belagerern eine Amnestie in Aussicht
gestellt. Indes sind die Kämpfe zwischen den mit den afghanischen Taliban verbündeten
islamistischen Belagerern und den Sicherheitskräften auch heute Morgen wieder aufgeflammt.
Die Aktion der Extremisten ist durch nichts zu rechtfertigen, beanstandet der Vorsitzende
der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence John Saldanha:
„Die
Lage ist sehr gespannt. Die Leute sind schwer bewaffnet, und sie widersetzen sich
jeder Form von Änderung oder Aktion. Meiner Meinung nach zeigt dieser Zwischenfall,
dass die Regierung zunächst sehr schwach reagiert hat. Dass man dieser Gruppe erlaubt,
zu versuchen, ihre eigene Vision des Islam durchzusetzen, gibt ein schlechtes Bild
von Pakistan ab. Insofern ist es eine echte Bedrohung für das Land. Diese ganze Aktion
ist für die Bewohner Pakistans nicht akzeptabel, sondern nur für die Extremisten.“
Die islamischen Fundamentalisten hatten die Rote Moschee und eine benachbarte
Koranschule vergangenen Mittwoch gestürmt. Sie wollen in Pakistan einen Gottesstaat
errichten. Bei den Kämpfen, die sie sich mit den Sicherheitskräften lieferten, kamen
bisher mindestens 19 Menschen ums Leben.