Kein Platz für so
viele Pilger: Bei der letzten Generalaudienz vor dem Sommerurlaub begrüßte Papst Benedikt
mehrere Einzelpilger zunächst im Peterdom, bevor er in der Audienzhalle zur Generalaudienz
erschien. Am Montag will Papst Benedikt zu einem dreiwöchigen Urlaub nach Lorenzago
di Cadore in den italienischen Dolomiten aufbrechen. In seiner Reihe über die
herausragenden Gestalten des frühen Christentums stellte der Papst an diesem Mittwoch
den Heiligen Basilius der Große vor, der zu den herausragenden Bischofsgestalten des
vierten Jahrhunderts gehört:
„In der Kirche des Ostens wie des Westens
genießt er wegen der Bedeutung seiner Lehre und dem glücklichen Zusammenspiel seiner
spekulativen und praktischen Fähigkeiten hohes Ansehen. Basilius ist in einer Familie
von Heiligen, in einer „wirklichen Hauskirche“, aufgewachsen. Von den insgesamt zehn
Geschwistern sind uns vor allem der heilige Gregor von Nyssa und die heilige Makrina,
seine Schwester näher bekannt. Nach dem Beispiel seiner Schwester Makrina wählte
auch Basilius das asketisch-kontemplative Leben. Er wurde Mönch, später Priester und
schließlich Bischof seiner Heimatstadt Cäsarea in Kappadozien.“
Die Mönchsregeln
des Basilius und seine asketischen Werke übten großen Einfluss auf andere Vertreter
des antiken Mönchstums aus – etwa auf Benedikt von Nursia, erklärt Papst Benedikt.
Ein Hauptaugenmerk seines Wirkens galt dem Kampf gegen die verschiedenen Irrlehren,
die die wahre Gottheit Jesu Christi leugneten:
„Dabei bemühte er sich um
Vermittlung und Versöhnung zwischen den Parteien innerhalb der Kirche. Ebenso mühte
er sich um eine Neuordnung der Liturgie und des Psalmengebetes und überhaupt um liturgische
Erneuerung. Ein zentrales Anliegen war ihm auch die soziale Fürsorge gegenüber Bedürftigen,
zu deren Anwalt er sich zeitlebens machte. Davon zeugt die Gründung von vorbildhaften
Hospizen, von einer wirklichen Stadt der Barmherzigkeit, die auch den Namen Basiliusstadt
erhalten hat und insgesamt war er und bleibt er beispielgebend in seinem Mühen für
die Armen, in Einrichtungen der Caritas und der Fürsorge für die Armen.“
Zahlreiche
Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum verabschiedeten den Papst in den Urlaub. Ihnen
gab Benedikt mit auf den Weg:
„Der heilige Basilius zeigt uns, dass die
Begegnung mit Gott und in der Liturgie zugleich dann auch eine lebendige, aktive und
wirksame Nächstenliebe hervorbringt. Der Heilige Geist helfe uns, alle Zeit, als Menschen
des Glaubens zugleich Zeugen der Liebe Gottes unter den Menschen und für die Menschen
zu sein. – Euch allen wünsche ich eine gesegnete und erholsame Ferienzeit!“