2007-06-29 17:02:46

Vatikan: Papst überreicht Pallien
"Die Einzigkeit Jesu Christi erkennen"


Am Freitag morgen hat Papst Benedikt in der Petersbasilika einen feierlichen Gottesdienst zum Hochfest Peter und Paul gefeiert. Nach alter Tradition wurden 46 neu ernannten Metropoliten das Pallium überreicht, einem Ehrenzeichen, das die Verbundenheit mit Rom ausdrücken soll.

„Ich verspreche, dass ich immer dem seligen Apostel Petrus, der Heiligen Apostolischen Kirche von Rom und dir, dem Papst und deinen legitimen Nachfolgern treu und gehorsam sein werde. Dazu helfe mir der allmächtige Gott.“

Mit diesen Worten legten die neuen Metropoliten heute ihr Gehorsamsversprechen ab. Metropoliten sind Erzbischöfe, die eine Kirchenprovinz mit mehreren untergeordneten Suffraganbistümern leiten. Das Pallium: Eine Wollschärpe, die symbolisch das Lamm darstellt, das sie als Hirten auf der Schulter tragen, die fünf Kreuzen deuten die Wundmale Christi an.

In seiner Predigt unterstrich Papst Benedikt die Rolle des Heiligen Petrus und seines Bekenntnisses „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!”:

„Diese Texte drücken klar aus, dass die Integrität des christlichen Glaubens vom Petrusbekenntnis her begründet ist und erleuchtet wird von der Lehre Jesu über seinen “Weg” hin zur Herrlichkeit, dass heißt über seine absolut einigartige Weise, Messias und Sohn Gottes zu sein.“

Die Jünger fragen „Für wen haltet ihr mich?“ Schon damals taten sich also die Jünger schwer, Christus wirklich zu erkennen.

„Die Leute denken, Jesus sei ein Prophet. Das ist nicht falsch, aber es reicht nicht; es ist nicht adäquat. Es geht darum, in die Tiefe zu gehen, die Einzigartigkeit der Person Jesu von Nazareth anzuerkennen, seine Neuheit.“

Viele näherten sich heute Jesus sozusagen von außen. Große Forscher sähen die spirituelle und moralische Bedeutung, den Einfluss auf die Geschichte der Menschheit und vergleichen ihn mit Buddha, Konfuzius, Sokrates und anderen Weisen und großen Persönlichkeiten der Geschichte. Aber sie kommen nicht soweit, ihn in seiner Einzigartigkeit anzuerkennen.
Die enge Verknüpfung des Petrusbekenntnisses mit der Ankündigung der Passion zeige, wohin der Weg der Nachfolge Jesu führt: Auf den Weg zum Kreuz!

„Ein schmaler “Weg”, eine skandalöse “Weise” für die Jünger aller Zeiten, die unvermeidlicherweise dazu neigen, nach Menschenart zu denken und nicht nach der Art Gottes.“

Daraus folgt, so Benedikt:

„Wie schon zur Zeit Jesu, so reicht es auch heute nicht, das richtige Glaubensbekenntnis zu besitzen: Es ist notwendig, immer wieder neu vom Herrn die besondere Weise zu erlernen, in der er Heiland und der Weg ist, auf dem wir ihm folgen sollen.“

 
Wegen des Hochfestes betete Benedikt anschließend den Angelus mit den Pilgern auf dem Petersplatz. Er erinnerte in seiner Ansprache an die ökumenische Bedeutung des Festes, die sich in der Präsenz der Delegation aus Konstantinopel zeige. Auch das gestern angekündigte Paulusjahr verstehe sich ökumenisch. Eine freudige Nachricht gab’s für Pilger aus Süditalien. Benedikt kündigte einen Besuch in Neapel am 21. Oktober an.
Den Pilgern deutscher Sprache sagte er:

„Einen frohen Festtagsgruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Zunge. Am Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus gedenken wir in besonderer Weise des Stiftungswillens Christi, der seine Kirche auf die Apostel, auf das Fundament ihres Glaubens gebaut hat. Auf ihre Fürsprache bitten wir den Herrn um einen lebendigen Glauben, damit auch wir in Wort und Tat bekennen: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Ich wünsche euch einen gesegneten Festtag hier in Rom.“

 
(rv 29.06.2007 mc)








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