Vatikan: Papst überreicht Pallien "Die Einzigkeit Jesu Christi erkennen"
Am Freitag morgen hat Papst Benedikt in der Petersbasilika einen feierlichen Gottesdienst
zum Hochfest Peter und Paul gefeiert. Nach alter Tradition wurden 46 neu ernannten
Metropoliten das Pallium überreicht, einem Ehrenzeichen, das die Verbundenheit mit
Rom ausdrücken soll.
„Ich verspreche, dass ich immer dem seligen Apostel
Petrus, der Heiligen Apostolischen Kirche von Rom und dir, dem Papst und deinen legitimen
Nachfolgern treu und gehorsam sein werde. Dazu helfe mir der allmächtige Gott.“
Mit
diesen Worten legten die neuen Metropoliten heute ihr Gehorsamsversprechen ab. Metropoliten
sind Erzbischöfe, die eine Kirchenprovinz mit mehreren untergeordneten Suffraganbistümern
leiten. Das Pallium: Eine Wollschärpe, die symbolisch das Lamm darstellt, das sie
als Hirten auf der Schulter tragen, die fünf Kreuzen deuten die Wundmale Christi an.
In seiner Predigt unterstrich Papst Benedikt die Rolle des Heiligen Petrus
und seines Bekenntnisses „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!”:
„Diese
Texte drücken klar aus, dass die Integrität des christlichen Glaubens vom Petrusbekenntnis
her begründet ist und erleuchtet wird von der Lehre Jesu über seinen “Weg” hin zur
Herrlichkeit, dass heißt über seine absolut einigartige Weise, Messias und Sohn Gottes
zu sein.“
Die Jünger fragen „Für wen haltet ihr mich?“ Schon damals taten
sich also die Jünger schwer, Christus wirklich zu erkennen.
„Die Leute
denken, Jesus sei ein Prophet. Das ist nicht falsch, aber es reicht nicht; es ist
nicht adäquat. Es geht darum, in die Tiefe zu gehen, die Einzigartigkeit der Person
Jesu von Nazareth anzuerkennen, seine Neuheit.“
Viele näherten sich heute
Jesus sozusagen von außen. Große Forscher sähen die spirituelle und moralische Bedeutung,
den Einfluss auf die Geschichte der Menschheit und vergleichen ihn mit Buddha, Konfuzius,
Sokrates und anderen Weisen und großen Persönlichkeiten der Geschichte. Aber sie kommen
nicht soweit, ihn in seiner Einzigartigkeit anzuerkennen. Die enge Verknüpfung
des Petrusbekenntnisses mit der Ankündigung der Passion zeige, wohin der Weg der Nachfolge
Jesu führt: Auf den Weg zum Kreuz!
„Ein schmaler “Weg”, eine skandalöse
“Weise” für die Jünger aller Zeiten, die unvermeidlicherweise dazu neigen, nach Menschenart
zu denken und nicht nach der Art Gottes.“
Daraus folgt, so Benedikt:
„Wie
schon zur Zeit Jesu, so reicht es auch heute nicht, das richtige Glaubensbekenntnis
zu besitzen: Es ist notwendig, immer wieder neu vom Herrn die besondere Weise zu erlernen,
in der er Heiland und der Weg ist, auf dem wir ihm folgen sollen.“
Wegen
des Hochfestes betete Benedikt anschließend den Angelus mit den Pilgern auf dem Petersplatz.
Er erinnerte in seiner Ansprache an die ökumenische Bedeutung des Festes, die sich
in der Präsenz der Delegation aus Konstantinopel zeige. Auch das gestern angekündigte
Paulusjahr verstehe sich ökumenisch. Eine freudige Nachricht gab’s für Pilger aus
Süditalien. Benedikt kündigte einen Besuch in Neapel am 21. Oktober an. Den Pilgern
deutscher Sprache sagte er:
„Einen frohen Festtagsgruß richte ich an die
Pilger und Besucher deutscher Zunge. Am Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus
gedenken wir in besonderer Weise des Stiftungswillens Christi, der seine Kirche auf
die Apostel, auf das Fundament ihres Glaubens gebaut hat. Auf ihre Fürsprache bitten
wir den Herrn um einen lebendigen Glauben, damit auch wir in Wort und Tat bekennen:
„Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Ich wünsche euch einen gesegneten
Festtag hier in Rom.“