2007-06-29 15:19:10

Uganda: Folgen eines Bürgerkriegs


RealAudioMP3 In Nordosten Ugandas leben Hunderttausende Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen. Es handelt sich nicht um eine akute Krise, sondern mittlerweile um einen Dauerzustand, warnt Kirche in Not. Eva Maria Kollmann, eine Sprecherin des katholischen Hilfswerkes, sieht den eigentlich bereits beendeten Bürgerkrieg als Ursache für das vergessene humanitäre Drama im Nordosten Ugandas.

„Es gibt noch immer unzählige Waffen, viele Menschen haben sich Waffen geschnappt, die noch übrig geblieben sind. Es handelt sich nicht mehr um organisierte Rebellengruppen, sondern es ist eher Mord und Totschlag und Raubüberfälle, um zu überleben. Die Region ist auch von der Regierung im Grund vergessen, es wird wenig investiert, die Leute leiden unter großem Hunger, sie sind glücklich, wenn sie eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen können.“

Das am schlimmsten betroffene Gebiet ist die Karamoja-Region; die dort angesiedelte Diözese Moroto umfasst rund 500.000 Menschen. Die Regierung versuche zwar, die Menschen zu entwaffnen, wählt aber die falschen Methoden.

„Sie wendet dabei selbst Gewalt an, und diese Gewalt provoziert Gegengewalt, eine große Verbitterung und wachsende Wut in der Bevölkerung.“

Die Chance, dass die Lage in Nordostuganda sich in absehbarer Zeit normalisieren möge, ist gering, auch aufgrund der Analphabetenrate von 88 Prozent. Die Kirche steckt viel Engagement in Bildung, betont Eva Maria Kollmann.

„Zum einen Elementarbildung für Kinder und Jugendliche, aber auch ein Programm für Friedenserziehung, da viele Menschen momentan nur das Gesetz des Kämpfens und Tötens kennen und nichts über Menschenrechte wissen. Dadurch, dass die Menschen nicht lesen und schreiben können, sind sie natürlich auch durch Unterrichtsmittel schlecht erreichbar. Die Kirche organisiert also zum Beispiel Gruppen, in denen über Fragen wie Frieden, was bedeutet das Leiden, wie kann man leben, gesprochen wird.“
(rv 29.06.2007 gs)









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