Paulus von Tarsus zählt zu den einflussreichsten Theologen des Urchristentums. Persönlich
ist er Jesus von Nazaret nie begegnet. Paulus hatte als gesetzestreuer Pharisäer die
Anhänger des gekreuzigten Wanderpredigers zunächst sogar verfolgt. Doch seit seinem
Bekehrungserlebnis auf dem Weg nach Damaskus, bei dem Saulus zu Paulus wurde, verstand
er sich als von Gott berufener „Apostel des Evangeliums für die Völker“. Als solcher
bereiste Paulus den östlichen Mittelmeerraum, verkündete dort vor allem Nichtjuden
den auferstandenen Jesus Christus und gründete einige christliche Gemeinden, mit denen
er in brieflichem Kontakt blieb. Seine Verkündigung Jesu Christi prägt das Christentum
bis heute. Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus ist die Gnade Gottes,
die er den Menschen erweist. Diese Gnade allein und nichts anderes lässt den Menschen
leben, macht ihn wieder heil, rettet ihn. Auf diese Gnade hat der Mensch keinen Anspruch,
er kann sie sich nicht durch Leistung verdienen. Gott schenkt seine Gnade den Menschen
nicht aufgrund ihrer guten Taten, sondern einfach, weil er ein guter, menschenfreundlicher
Gott ist. (rv 29.06.2007 mg)