2007-06-26 12:51:18

Türkei: Weiter Streit um Titel


Der Streit zwischen Staat und orthodoxer Kirche über den Titel von Patriarch Bartholomaios I. hat eine neue Wendung erfahren. Ein Gericht in Ankara urteilte heute, das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt habe kein Recht darauf, den Titel „Ökumenisch“ zu führen. Bartholomaios I., der in Istanbul residiert, ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel. Türkische Politiker stören sich schon lange am Wort „ökumenisch“, weil es für sie einen politischen Unterton hat, den sie für schwer vereinbar halten mit der Souveränität der Türkei. Der Patriarch wendet dagegen ein, die Bezeichnung habe nur innerkirchlichen Bezug und sei frei von politischen Anklängen. Die staatliche anatolische Nachrichtenagentur zitiert nun das Oberste Berufungsgericht in Ankara mit den Worten, das Patriarchat sei zur Gänze „türkischer Gesetzgebung unterworfen“. Sonderrechte für Minderheiten widersprächen dem Gleichheitsprinzip der türkischen Verfassung. Darum, so das Urteil weiter, „gibt es keine rechtliche Basis für die Behauptung des Patriarchats, ökumenisch“ im Sinn von universal „zu sein“.
(reuters 26.06.2007 sk)







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