Eine gemeinsame Delegation
der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland besucht
derzeit die Kirchen im Libanon und in Ägypten. Der Besuch ist ein Zeichen der Solidarität
mit den Christen vor Ort und will ein Signal für den Dialog mit den Muslimen setzen. Von
katholischer Seite ist der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke bei der Tour
mit dabei. Jaschke gehört zur Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Im Libanon besuchte die Gruppe in den letzten Tagen die christlichen Gruppen des Landes.
Jaschke dazu gegenüber Radio Vatikan: „Die Christen sind eine sehr starke Gruppe
im Libanon mit einer sehr starken Tradition; aber zur Zeit haben sie Angst, dass das
Modell des Libanon mit einem großen Religionsfrieden zwischen Christen und Muslimen
gefährdet sein könnte. Wir hören, dass gerade die politischen Nachbarn des Libanon
die Lage im Lande destabilisieren können. Darum waren die Christen uns sehr, sehr
dankbar, dass wir ein Zeichen der Solidarität gesetzt haben. Wir haben Gottesdienste
mit ihnen gefeiert, und wir haben gemeinsam gespürt, dass wir eine Kirche in der einen
Welt bilden.“ Ein großes Thema der Reise war während der libanesischen Etappe das
Schicksal der Flüchtlinge aus dem Irak, von denen es auch im Zedernstaat viele gibt.
„Wir haben mit der Caritas Libanon gesprochen und waren sehr beeindruckt, mit
welchem Eifer und welcher Energie sich da die Beiruter Caritas in dieser Angelegenheit
engagiert und versucht, die Lage zu mildern.“
Der Besuch der Kirchenvertreter
aus Deutschland hat bei den Kirchen im Libanon und auch unter den dortigen Muslimen
große Aufmerksamkeit gefunden. Er wurde als Zeichen der Ermutigung und als Bestärkung
des Friedenswillens der Religionen empfunden. Zur Delegation, die am heutigen
Dienstag nach Kairo weiterreist, gehören für die Deutsche Bischofskonferenz neben
Jaschke noch Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Münster); für die EKD Landesbischof
Johannes Friedrich (München) und Bischöfin Maria Jepsen (Hamburg). Beteiligt waren
darüber hinaus Vertreter des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) und des Evangelischen
Missionswerkes (EMW) sowie von Missio Deutschland und des Deutschen Vereins vom Heiligen
Lande.