Die anglikanische Kirche in Kanada hat sich gegen Segnungsriten für gleichgeschlechtliche
Paare ausgesprochen. Auf einer Generalsynode in Winnipeg scheiterte gestern ein Antrag
knapp, die Entscheidung darüber den einzelnen Diözesen zu überlassen. Zugleich betonte
die Kirchenversammlung, solche Segnungsriten stünden nicht im Gegensatz zu Kernaussagen
des Glaubens. Trotz der Entscheidung und trotz konservativer Proteste sind Segnungsriten
für gleichgeschlechtliche Paare in Kanada wie auch in den USA gängige Praxis. Dies
sowie die Bischofsweihe eines bekennenden Homosexuellen haben den konservativen und
den liberalen Kirchenflügel der weltweit 78 Millionen Anglikaner an den Rand der Spaltung
gebracht. Vor allem zwischen der US-Kirche und der anglikanischen Weltgemeinschaft
kommt es immer wieder zu Spannungen.