Der frühere palästinensische Ministerpräsident Ismail Haniya will wieder Kontakt zu
Präsident Mahmud Abbas. Per Fernseh-Ansprache wird sich der Hamas-Politiker vom Gaza-Streifen
aus, der von der Hamas gewaltsam eingenommen wurde, mit einem Gesprächsangebot an
die Fatah-Politiker im palästinensischen Westjordanland wenden. Abbas hingegen will
das Gesprächsangebot ins Leere laufen lassen; stattdessen soll eine Kommission untersuchen,
wie es zu der Hamas-Machtübernahme in Gaza vom 14. Juni kommen konnte. Außerdem wird
über eine Änderung des Wahlrechts nachgedacht, die Islamisten von künftigen Urnengängen
ausschließen soll. Ein führender palästinensischer Geheimdienst-Vertreter warf an
diesem Sonntag dem Iran vor, bei der Einnahme des Gaza-Streifens durch die Hamas "eine
große Rolle" gespielt zu haben. Derweil warnt eine britische Menschenrechtsorganisation
den Westen davor, den Hamas-Sieg in Gaza als lokales Ereignis abzutun. Nach Ansicht
von "Barnabas Fund" aus Pewsey bei London verfolgen derzeit radikal-islamische Kräfte
eine Strategie zur weltweiten Ausbreitung des Islam. Das Ziel der Extremisten reiche
über die Palästinensergebiete bis nach Westeuropa hinaus.