2007-06-21 15:43:33

Vatikan: Papst empfängt Nestorianer


Papst Benedikt XVI. hat den assyrischen Patriarchen Mar Dinkha IV. in Privataudienz empfangen. In einem Grußwort äußerte sich der Papst sehr dankbar über die erreichten Fortschritte im ökumenischen Dialog. Besonders die 2001 erzielte Übereinkunft über die Gültigkeit der „Anaphora der Apostel Addai und Mari“ – einem Hochgebet, das keine expliziten Einsetzungsworte kennt – habe eine bessere seelsorgerliche Zusammenarbeit ermöglicht.
Benedikt ging auf die schwierige Situation der Christen im Irak ein, aus der die meisten der assyrischen Christen stammten. Katholiken wie Assyrer müssten beim Schutz der verfolgten Christen zusammenarbeiten. Ein Großteil der Gläubigen sei mittlerweile in den Westen geflohen. Dies sei zugleich eine Chance, sich besser kennen zu lernen.
Benedikt beklagte des Weiteren neuere Entwicklungen, die zu „einigen Hindernissen für die vielversprechende Arbeit“ der gemeinsamen Dialogkommission geführt hätten. Katholiken wie Assyrer sollten auf „antagonistische“ Haltungen und „polemische“ Stellungnahmen verzichten. Er spielte damit auf innerassyrische Streitigkeiten um die ökumenische Ausrichtung der Kirche an.
Die Abspaltung der ostsyrischen – oder auch nestorianischen Kirche – geht auf die ersten nachchristlichen Jahrhunderte zurück. Mittlerweile sind die entscheidenden christologischen Streitfragen ausgeräumt worden.
 (rv 21.06.2007 mc)







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