In der Katechese der
Generalaudienz setzte Benedikt XVI. heute die Reihe über „die großen Lehrer der Kirche
der Antike“ fort und sprach über den heiligen Athanasius. Auf deutsch fasste der Papst
zusammen: „Schon die christliche Kunst macht die hohe Verehrung gegenüber diesem
Kirchenvater deutlich. So finden wir Athanasius auch unter den Kirchenvätern des Kathedra-Altars
im Petersdom, die die Kathedra Petri, ein Sinnbild der Lehrautorität des Petrusamtes,
umgeben. Athanasius hat sich als leidenschaftlicher Theologe intensiv mit
dem Geheimnis der Menschwerdung des Logos, des Göttlichen Wortes, befasst. Er geriet
dadurch in Gegnerschaft zur Irrlehre des Arius, der die Person Christi vor allem auf
ihre menschlichen Züge beschränken wollte. Nach seiner Weihe zum Bischof von Alexandrien
im Jahr 328 geriet er in Konflikt mit den Arianern und musste sogar fünfmal ins Exil
gehen, unter anderem nach Trier und auch nach Rom. In den letzten sieben Jahren bis
zu seinem Tod im Jahr 373 konnte er die alexandrinische Gemeinde zu Versöhnung und
Frieden führen. Neben verschiedenen Briefen und einer Biographie über den Mönchsvater
Antonius, die auch im Westen eine große Wirkung auf die Frömmigkeit entfaltete, kennen
wir vor allem das Werk ,Über die Menschwerdung des Wortes’, das den Kern seiner Inkarnationslehre
beschreibt: Christus, das Göttliche Wort, ,wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden;
er offenbarte sich im Leibe, damit wir zur Erkenntnis des unsichtbaren Vaters gelangten’
(54, 3).“ Wegen der schwülen Hitze in Rom fand die Generalaudienz heute nicht
auf dem Petersplatz statt. Benedikt grüßte zunächst in verschiedenen Sprachen die
Einzelpilger im Petersdom. Auf Deutsch sagte er: „Ich freue mich über diese
Begegnung mit euch allen hier im Petersdom. Und jedem von euch sage ich ein herzliches
,Grüß Gott!’ Zugleich möchte ich meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass euer Besuch
an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus euren Glauben an Christus und eure Verbundenheit
mit der Kirche festigen wird. Die Kirche gründet ja auf dem Lebenszeugnis und dem
Martyrium dieser Apostel. Gerne versichere ich euch meines Gebets für euch,
für eure Familien und in allen euren Anliegen. Euch alle anempfehle ich der mütterlichen
Fürsprache der seligen Jungfrau Maria!“ Die Katechese und die Grüße an die
Pilgergruppen folgten in der Audienzhalle. Hier richtete der Papst „einen ehrerbietigen
Gruß“ an die Abgeordneten des Russischen Parlaments und versprach ihnen sein „inniges
Gebet“. Den deutschsprachigen Gruppen sagte Benedikt: „Nehmt euch die Heiligen
zum Vorbild! Sie zeigen uns, wie wir auch in unserem Leben dem Willen Gottes folgen
und auf dem Weg der Tugenden voranschreiten können. Der Herr begleite euch auf euren
Wegen und segne euren Aufenthalt in der Ewigen Stadt!“ (20.06.2007 bp)